Museen nehmen beschädigte Kunstobjekte von der Ahr in Obhut
5. August 2021
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5. August 2021
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Trier/Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa) - Nach einer Notbergung aus einem gefluteten Depot in Bad Neuenahr-Ahrweiler haben mehrere Museen beschädigte Kunstobjekte in Obhut genommen.
Aus dem Depot des dortigen Stadtmuseums sind zum Beispiel mehr als 50 Gemälde in das Stadtmuseum Simeonstift Trier gebracht worden, teilte das Museum am Donnerstag in Trier mit. Die stark verschmutzen Kunstwerke wurden begutachtet und dann zur Trocknung eingelagert.
Weitere rund 50 Gemälde seien an das Kunstmuseum ZKM in Karlsruhe gegangen sowie Skulpturen an das Dommuseum in Mainz, sagte die Geschäftsführerin des Museumsverbands Rheinland-Pfalz, Bettina Scheeder, am Donnerstag in Ludwigshafen. Insgesamt seien im Depot des Stadtmuseums Bad Neuenahr-Ahrweiler mehr als 2800 Objekte gelagert gewesen. Ein Teil konnte nicht mehr gerettet werden.
Andere Kunstwerke seien schwer beschädigt und müssten restauriert werden. Man versuche nun, Restauratoren zu finden und rufe zu Spenden auf. Das Depot des Stadtmuseums, das zur Zeit der Flutkatastrophe fast den gesamten Sammlungsbestand beherbergte, sei am 14./15. Juli von der Ahr komplett geflutet worden.
«Wo Menschen um ihr Leben und ihre Existenz kämpfen, scheint die Restaurierung von Kunstwerken zunächst zweitrangig», sagte die Direktorin des Stadtmuseums Simeonstift Trier, Elisabeth Dühr, die auch Vorsitzende des Museumsverbandes Rheinland-Pfalz ist.
«Für die Identität der Menschen im Ahrtal sind diese Werke jedoch von großer Bedeutung, ihre Restaurierung ist ein wichtiger Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Region.» Sie hoffe, «dass in naher Zukunft eine langfristige Lösung zur Bewältigung dieser Aufgabe gefunden wird.»
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH