Kritik an «autozentrierter Verkehrsplanung»
Er forderte ein Ende der «autozentrierten Verkehrsplanung» und mehr Unterstützung der Kommunen, die mit der Unterhaltung der Radwege finanziell überfordert seien. Ein erster Schritt könne die Übernahme der Radfernwege in die Zuständigkeit des Landes sein, schlug Krumpen vor. Den Sanierungsbedarf allein auf dem Ostsee-Küsten-Radweg bezifferte er mit 16 bis 18 Millionen Euro. Ein Förderprogramm des Bundes für Radwege sei für viele Kommunen nicht nutzbar, weil die Fristen zu knapp bemessen seien, um die notwendigen Planungen vorlegen zu können.
Krumpen verwies auf Studien, nach denen der Radverkehr inzwischen 10 bis 14 Prozent des Verkehrsaufkommens ausmache, mit wachsender Tendenz. Der Trend hin zu E-Bikes lasse auch Altersgruppen aktiv werden, die zuvor auf Radfahren verzichtet hätten. Darauf müssten Verkehrswegeplanungen und Investitionen ausgerichtet werden. «Das Land Mecklenburg-Vorpommern muss endlich ein landesweites Radnetz schaffen, das sicheren Radverkehr in Stadt und Land ermöglicht», forderte Krumpen.
Tobias Woitendorf vom Landes-Tourismusverband warnte davor, dass Mecklenburg-Vorpommern im Radtourismus weiter den Anschluss verlieren könnte. Im Urteil der Radreisenden war der Nordosten in jüngeren Umfragen immer schlechter weggekommen. «Jeglicher Aufwand wird sich lohnen, denn dem nachhaltigen und vernetzten Verkehr für Gäste und Einheimische gehört die Zukunft», zeigte sich Woitendorf sicher.
Laut Verkehrsministerium sind in den vergangenen fünf Jahren in Mecklenburg-Vorpommern knapp 90 Millionen Euro in den Bau von Radwegen entlang viel befahrener Straßen investiert worden. Damit seien 160 Kilometer straßenbegleitende Radwege an Bundes- und weitere 126 Kilometer an Landesstraßen gebaut worden.
© dpa-infocom, dpa:210803-99-691349/2
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