Kurze Zeit der Stille auf der Fahrt

30. Juli 2021 ©
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Damme (dpa/lni) - Urlaubszeit bedeutet oft lange Autofahrten, und dann bieten Autobahnkirchen wie die Kapelle am Rasthof Dammer Berge eine Pause mit Stille und kurzer Besinnung.
Das kleine Gotteshaus an der Autobahn A1 neben dem Ratshof Dammer Berge entstand 1970 als erste ökumenische Autobahnkapelle. «Als die Kapelle gebaut wurde, war es ein Anliegen beider Kirchen», sagt Pastoralreferent Florian Rolfes von der katholischen Gemeinde St. Viktor in Damme (Kreis Vechta).
Die Besucherinnen und Besucher seien sehr verschieden, beobachtet er. «Es gibt einige Menschen, die sagen, das ist mein kirchlicher Ort.» Andere suchten nur Ruhe, wollten nicht angesprochen werden. Als im ersten Corona-Lockdown vergangenes Jahr nur wenig Verkehr herrschte, seien spürbar weniger Besucher gekommen. «Vorher hat immer mindestens eine Kerze gebrannt», sagt Rolfes. Im Lockdown sei es oft dunkel geblieben.
Die Autobahnkirchen bieten in der Regel keine Gottesdienste, Andachten, Betreuung oder Ansprache - und vielleicht macht gerade diese Anonymität sie attraktiv, vermutet Birgit Krause. Sie arbeitet in der Akademie des Versicherers im Raum der Kirchen, die auch als eine Art Geschäftsstelle der Autobahnkirchen fungiert.
44 solcher Kirchen in Deutschland laden ein zur «Rast für Leib und Seele», und die Zahl der Besucher wird auf eine Million Menschen im Jahr geschätzt. Der Besuch sei auch «vom Weltgeschehen abhängig», sagt Krause. In Krisenzeiten, wenn Katastrophen passierten, legten mehr Menschen einen Stopp ein.
In der Kapelle Dammer Berge wird einmal im Jahr die Messe gelesen - immer zum Tag der Autobahnkirchen, der in diesem Jahr am 20. Juni stattfand. Im kommenden Jahr solle möglichst ohne Corona das 50-jährige Jubiläum der kleinen Kapelle nachgeholt werden, sagt Pastoralreferent Rolfes.
© dpa-infocom, dpa:210730-99-611985/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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