Nach der Flutkatastrophe viele Bahnstrecken zerstört

20. Juli 2021 ©
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Frankfurt/Main (dpa/lrs) - Nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen werden die gravierenden Schäden bei der Bahn immer deutlicher: Allein sieben Regionalverkehrsstrecken seien von den Wassermassen so stark zerstört worden, dass sie neu gebaut oder umfangreich saniert werden müssten, teilte die Deutsche Bahn am Dienstag mit.
Die Reparatur- und Wiederaufbaumaßnahmen würden Wochen und Monate dauern. Insgesamt seien Gleise auf einer Länge von rund 600 Kilometern von den Unwetterfolgen betroffen.
Die Flut habe vor allem die Eifelstrecke, die Voreifel- und Erfttalbahn, die S-Bahn Rhein-Ruhr Linie 9 (Wuppertal-Essen-Steele) sowie die Strecke Hagen-Brügge und die Ruhr-Sieg-Strecke (Hagen-Plettenberg) stark beschädigt. Auch die Ahrtalbahn sei massiv von der Zerstörung betroffen: «Hier sind sieben Brücken und 24 Kilometer Strecke nicht mehr oder nur noch rudimentär vorhanden.»
Rund 2000 Mitarbeiter der Bahn seien derzeit dabei, Gleise, Bahnhöfe und Anlagen von Geröll und Schlamm frei zu räumen. Rund 80 Bahnhöfe wurden laut Mitteilung durch das Unwetter beschädigt. Wassereinbrüche hätten Aufzüge zerstört oder Bahnsteige unterspült. Viele kleinere Reparaturen habe die Bahn bereits erledigt. Aber: Noch seien nicht alle Erkundungsarbeiten abgeschlossen, hieß es.
Nach wie vor gibt es laut Bahn große Einschränkungen im Nah- und Regionalverkehr. Aufgrund gesperrter Strecken verkehrten zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien weiterhin nicht oder nur eingeschränkt. Ersatzweise fahren Busse, soweit die Straßen in den Krisenregionen noch intakt seien. Über Verbindungen informierten die Verkehrsverbünde und Eisenbahnverkehrsunternehmen der Regionen.
Fahrgäste im Fernverkehr könnten die Züge bis auf wenige Abweichungen wieder uneingeschränkt für ihre Reise nutzen. Auch im internationalen Verkehr zwischen Frankfurt-Köln und Brüssel/Amsterdam seien die Züge wieder ohne Unterbrechung unterwegs. Trotzdem könne es im Nah- und Fernverkehr weiter zu Verspätungen oder Zugausfällen kommen.
© dpa-infocom, dpa:210720-99-450582/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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