Öffentlichkeitsfahndung möglich
20. Juli 2021
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20. Juli 2021
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Lübeck (dpa) - Nach dem Tod eines streng geschützten Schweinswals am Ostseestrand bei Grömitz (Kreis Ostholstein) Anfang Juli suchen die Ermittler weiter nach Zeugen.
Mehrere Menschen hatten das Tier am 9. Juli eingekesselt und festgehalten. «Das Aufkommen an Zeugenhinweisen ist bislang ausgesprochen gering», sagte die Lübecker Oberstaatsanwältin Ulla Hingst der Deutschen Presse-Agentur. Es bewege sich im einstelligen Bereich. Deshalb ziehe die Staatsanwaltschaft in Erwägung, eine Öffentlichkeitsfahndung mit unverpixelten Bildern zu starten. Eine Entscheidung stehe aber noch aus.
Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln gegen mehrere Unbekannte, die möglicherweise den Tod des Tieres verschuldet haben. Laut Staatsanwaltschaft hatten mehrere Erwachsene den Schweinswal vor Grömitz umstellt. Dann sollen sie mehr als 20 Kinder ins Wasser gerufen haben, die den Meeressäuger festgehalten, umarmt und gestreichelt haben sollen.
Kurz danach soll das Tier schwächer geworden und schließlich verendet sein. Ein Sektion des Wals ergab, dass dieser an Herz- und Lungenwürmern litt. Laut Staatsanwaltschaft ist aber nicht auszuschließen, dass das Tier durch den intensiven Kontakt mit den Menschen verendete. Deshalb wird wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz ermittelt.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH