Minister diskutiert mit Kommunalpolitikern über Flutpolder

19. Juli 2021 ©
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Kelheim (dpa/lby) - Unter dem Eindruck der Hochwasserkatastrophe in mehreren Bundesländern hat Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) am Montagabend für den Bau von Flutpoldern entlang der Donau geworben.
In Kelheim diskutierte er mit Kommunalpolitikern und Interessenvertretern aus Niederbayern und der Oberpfalz.
Um den Bau der Hochwasserrückhaltebecken ist ein Streit entbrannt, nachdem eine neue Studie die Polder an den Standorten Bertoldsheim, Wörthhof und Eltheim als wirksam einstuft. Im Koalitionsvertrag hatte die Staatsregierung den Polderbau 2018 jedoch für erledigt erklärt. Hierauf berufen sich die Gegner der Baumaßnahme, zu denen Kommunalpolitiker, Landwirte und Naturschützer zählen.
Aus Sicht des Umweltministers sind die Flutpolder alternativlos. Er appellierte an die Solidarität der Bürger an den geplanten Standorten an der oberen Donau. Die Polder könnten im Hochwasserfall geflutet und somit Wassermengen aus dem Fluss genommen werden, um flussabwärts liegende Regionen vor Überschwemmungen zu schützen. Glauber sicherte Landwirten, deren Äcker und Wiesen im Bereich der Polder liegen würden, eine 100-prozentige Entschädigung für Ernteausfälle zu, falls die Polder geflutet werden müssten.
Die Poldergegner setzen unter anderem auf einen dezentralen Hochwasserschutz an den Zuflüssen zur Donau. Hierfür plädierte beispielsweise der Landrat des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen, Peter von der Grün (Freie Wähler). Er sagte, sein Landkreis sollte nicht zum Auffangbecken werden. Auch der Bürgermeister der Stadt Wörth an der Donau, Josef Schütz (CSU), stellte die Wirksamkeit der Flutpolder infrage. Er fürchtet negative Auswirkungen der Baumaßnahme auf das Grundwasser und auf die Trinkwasserqualität.
© dpa-infocom, dpa:210719-99-441554/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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