Örtliche Inzidenz entscheidet über Abibälle in Corona-Zeiten

18. Juli 2021 ©
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Hildesheim/Hannover (dpa/lni) - Für die letzten Abschlussfeiern in Niedersachsen vor den Ferien bereitet den Schulabgängern die steigende Corona-Inzidenz Sorge - teils gelten kurzfristig auch verschärfte Auflagen für die Partys.
«Die meisten Abi-Bälle sind zwar mittlerweile durch, für die noch ausstehenden Feiern sind die höheren Werte und die Deltavariante aber sicher ein großes Thema, sagte Justus Scheper vom Landesschülerrat Niedersachsen. Er hoffe, dass die verbleibenden Veranstaltungen nicht in Gefahr kommen.
Die Schülerinnen und Schüler hätten es sich nach anstrengenden eineinhalb Jahren verdient, doch noch mal mit dem gesamten Jahrgang zu feiern. «Das würde zumindest einen würdigen Abschluss markieren», sagte Scheper. Für die Stufen in diesem Jahr sei es überhaupt nicht einfach gewesen, Termine und Orte zu finden, berichtete der 18-Jährige aus Nordhorn. Räumlichkeiten wurden auch kurzfristig abgesagt.
In der Region Hannover gelten seit Donnerstag wegen einer anhaltenden Inzidenz über 10 Verschärfungen. Bei Feiern mit einem offiziellen Veranstalter sind Masken zu tragen und die Abstandsregeln einzuhalten. Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit mehr als 100 Gästen, die teilweise auch stehen, müssen vorab genehmigt werden.
Einige Schulen aus der Region hatten Glück, weil sie sich schon vorher Hildesheim als Veranstaltungsort ausgesucht hatten. Im Landkreis Hildesheim liegt die Inzidenz noch unter 10. So feierte am Samstag das Otto-Hahn-Gymnasium Springe in der Hildesheimer Volksbank-Arena seinen Abschlussball - 500 Gäste hatten sich angemeldet. Am Sonntagabend sollten etwa 400 Gäste zur Abitur-Feier der Albert-Einstein-Schule Laatzen nach Hildesheim kommen.
Dagegen mussten die Veranstalter der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Hemmingen für ihre Feier im Hangar No.5 in Hannover reagieren. «Wir machen jetzt das Beste draus», sagte der Geschäftsführer des Hangar No.5, Martin Diedloff. Die Enttäuschung bei den Schülerinnen und Schülern sowie seiner Firma sei aber riesengroß. Als Konsequenz der Verschärfungen muss der Ball nun kleiner ausfallen als geplant. «Und wer wird schon gerne ausgeladen?», fragte Diedloff. Er selbst müsse sich vor allem um die zu große Menge an Lebensmitteln kümmern.
Die kurzfristige Verschärfung ist aus Sicht des Geschäftsführers Diedloff ein großes Problem. Nach den zuvor sinkenden Zahlen hätten die Veranstalter gerade erst den Personenkreis für ihren Ball erweitert. Erst vor wenigen Tagen hatte die Schillerschule aus dem Stadtteil Kleefeld mit 250 Gästen laut Diedloff problemlos bei ihm gefeiert - ohne Maskenpflicht. Die Feiernden müssten jetzt wieder Maske tragen, wenn sie nicht sitzen.
© dpa-infocom, dpa:210718-99-425360/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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