Aufregung um Untersuchung für Endlager

6. Juli 2021 ©
6. Juli 2021 ©
Winsen/Peine (dpa) - Die Auswahl des Salzstocks Bahlburg zur Datenerhebung für die Atommüll-Endlagersuche sorgt im Landkreis Harburg für Diskussionen.
Auf der Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle sollen vier Gebiete in Deutschland spezielle Daten zu Gesteinsformen liefern. Nach Angaben der zuständigen Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) sollen sie helfen, Methoden zur Eingrenzung der Standortauswahl und entsprechende Sicherheitskonzepte zu entwickeln.
Der Landkreis sei vorher nicht informiert worden und fordere Transparenz und Information, sagte sein Sprecher Andres Wulfes am Mittwoch. «Vereinbart mit der BGE sind nun ein Gespräch vor Ort mit dem Landrat und den Bürgermeistern von Salzhausen und Winsen.» Zudem soll es eine Info-Veranstaltung der BGE mit Informationen aus erster Hand geben. Der Salzstock in der Nähe von Hamburg erstreckt sich über rund 19 Quadratkilometer in bis zu 1500 Metern Tiefe.
«Wir sind noch ganz am Anfang der Standortauswahl. Das heißt nicht, wenn man in dieser Region wohnt, dass man automatisch Endlagerstandort wird», sagte eine BGE-Sprecherin. Man stehe allen Kommunen für Gespräche zur Verfügung. Die Gebiete zur Methodenentwicklung erstrecken sich über fünf Bundesländer. Konkret handelt es sich neben Bahlburg um Salzlager im Thüringer Becken, um Ton-Formationen in Baden-Württemberg und Bayern (Opalinuston) und um Kristallin-Gestein, das sich über die Länder Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen erstreckt.
Die genannten Regionen decken die für das Endlager in Frage kommenden Wirtsgesteine ab. Untersucht werden soll etwa die langfristige Stabilität des Gesteins und seine Fähigkeit, hochradioaktives Material abzuschotten und zu binden. Dafür werden laut BGE Experten vorhandene geologische Daten am Computer auswerten und zum Teil auch neue Werte abfragen, etwa Verzeichnisse zu Bohrungen. Im Frühjahr 2022 will die BGE auf Basis dieser Daten ein vorläufiges Konzept öffentlich zur Diskussion stellen.
Bis 2031 will Deutschland einen endgültigen Standort zur Entsorgung seiner hochradioaktiven Abfälle gefunden haben. Aktuell kommen dafür aufgrund ihrer geologischen Eigenschaften noch 90 Gebiete grundsätzlich in Frage - insgesamt 54 Prozent des Bundesgebiets. Das Endlager soll unterirdisch in Salz, Ton oder Kristallin, also vor allem Granit, entstehen. Über den Standort entscheidet abschließend der Bundestag; die Bürger werden über Dialog-Formate an der Suche beteiligt.
© dpa-infocom, dpa:210706-99-277405/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Das könnte Sie auch interessieren ...

regionalheute.de

Atommüll-Lasten: Kommunen mit Zwischenlagern fordern Entschädigung

Atommüll, Kommunen, Verzögerung, Entschädigung, Endlager, Lasten, Zwischenlagern, Blick, Entschädigun, Suche Mit Blick auf die Verzögerung bei der Suche nach einem Endlager für Atommüll in Deutschland fordern die Kommunen, in denen sich Zwischenlager für radioaktive Abfälle befinden, finanzielle Entschädigun ... mehr ... 20. April 2024

zeit.de

Harburg: Kündigung von Amazon-Betriebsratschef rechtens

Amazon, Harburg, Arbeitsgerichts, Kündigung, Hannover, Betriebsratschef, Landesarbeitsgericht, Luhe, Entlassung, Betriebsratsvorsitzenden Die Entlassung des Betriebsratsvorsitzenden bei Amazon in Winsen/Luhe im Landkreis Harburg ist rechtens. Das Landesarbeitsgericht Hannover hat der Entscheidung des Arbeitsgerichts Lüneburg zugestimmt. mehr ... 25. März 2024

saechsische.de

Sebnitz erhöht Mieten für Turnhallen

Sebnitz, Mieten, Diskussionen, Hallenzeiten, Sportvereine, Stuhl, Konzerten, Turnhallen Sportvereine müssen in Sebnitz künftig mehr für ihre Hallenzeiten zahlen. Bei Konzerten wird jeder Stuhl einzeln abgerechnet. Das sorgt für Diskussionen. mehr ... 19. April 2024

swr.de

auf Whatsapp teilen auf Facebook teilen beim Kurznachrichtendienst X teilen per Mail teilen

Kurznachrichtendienst, Diskussionen, Bedenken, Sprache, Mail, Whatsapp, Anlagen, Infoabend, Koblenz, Kaiserin Eine geplante Flüchtlingsunterkunft an den Kaiserin-Augusta-Anlagen sorgt in Koblenz für Diskussionen. Bei einem Infoabend kamen Bedenken zur Sprache. mehr ... 4. April 2024

nw.de

Ruf nach Verkehrsprüfung für Senioren wird in Löhne immer lauter

Senioren, Diskussionen, Ruf, Löhne, Verkehrsprüfung, Straßenverkehr, Tauglichkeitsprüfungen, Herford, Kreis Im Kreis Herford verletzen sich immer mehr Senioren im Straßenverkehr. Das sorgt für Diskussionen über Tauglichkeitsprüfungen. Doch ist das wirklich sinnvoll? mehr ... 11. April 2024

saechsische.de

Keine braunen Eier mehr auf den Frühstückstischen im Landkreis Meißen?

Eier, Diskussionen, Sachsens, Frühstückstischen, Prognosen, Nachricht, Landkreis, Geflügelwirt, Meißen Diese Nachricht sorgt für viele Diskussionen: Prognosen besagen, es gebe bald nur noch weiße Eier. Was Sachsens oberster Geflügelwirt dazu sagt. mehr ... 15. April 2024

swr.de

Entfernte Storchennester im Kreis Kusel sorgen für Aufregung

Kusel, Aufregung, Storchennester, Kreis, Tierschützer, Vögel, Pfalzwerke, Tage, Entfernte Die Pfalzwerke haben im Kreis Kusel dieser Tage Storchennester entfernt. Das sorgt für Aufregung. Tierschützer sorgen sich um die Vögel. mehr ... 9. April 2024

expand_less