Dreyer lehnt Bußgelder für Impfschwänzer ab
6. Juli 2021
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6. Juli 2021
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Mainz (dpa/lrs) - Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hält ein Bußgeld für sogenannte Impfschwänzer für den falschen Weg.
«Es ist ein ganz großes Ärgernis für unsere Impfzentren, wenn Leute einfach ihren Termin nicht wahrnehmen und vorher nicht absagen», sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Aber ich glaube, die Bußgeld-Debatte wird das Problem nicht lösen», ergänzte Dreyer. «Wir appellieren an die Vernunft der Menschen. Ohne Absage einen Termin nicht wahrzunehmen, nimmt anderen die Chance auf eine Impfung.» Und: «Für die Impfzenten ist es ein immenser Aufwand, das aufzufangen, es bringt Sand ins Getriebe.»
Die Impfzentren seien schon dazu übergegangen, die Termine zu überbuchen, um das auszugleichen, aber es sei ein riesiger Organisationsaufwand, wenn viele Menschen nicht erschienen. «Es ist ein Anruf, abzusagen. Das ist doch nicht zu viel verlangt.»
Könnten Erinnerungen an den Impftermin beispielsweise per Mail oder SMS die Quote der nicht wahrgenommenen Termine verringern? «Wenn die Leute ihren Impftermin kriegen, können sie sich das eigentlich auch in den Kalender eintragen und zum Impfen gehen. Aber natürlich kann das nochmals ein zusätzlicher Service sein», sagte Dreyer. «Manche machen sich vielleicht gar keine Gedanken darüber, dass es mit einem Riesenaufwand für die Impfzentren verbunden ist, nicht zu kommen und den Termin nicht abzusagen.»
Dreyer lobte das Engagement in den 32 Impfzentren des Landes: «Die Leistung, die die Menschen im Hintergrund erbringen, dass das Impfen funktioniert, ist ganz, ganz großartig», sagte die Ministerpräsidentin. «Und dann ist es doch ein ganz kleiner Beitrag, anzurufen, wenn man den eigenen Termin nicht wahrnimmt.»
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH