Geysir wochenlang nicht zu besichtigen

2. Juli 2021 ©
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Andernach (dpa/lrs) - Nachdem ein Schiff den Anlegesteg des Kaltwassergeysirs bei Andernach beschädigt hat, bleibt die Touristenattraktion mindestens noch sechs Wochen geschlossen.
Das teilte ein Sprecher der Stadt Andernach am Freitag mit. Wasserbauer haben unterdessen die Landebrücke mit einem Kran geborgen. Der Geysir auf einer Rhein-Halbinsel kann nur per Schiff erreicht werden. Die Bergungsarbeiten am Anleger sollten im Laufe des Freitags abgeschlossen werden.
Am 26. Juni war ein Tankschiff wohl wegen eines Ausfalls seiner Ruderanlage gegen den Anleger gefahren und dieser teils gesunken. Das Schiff war laut Wasserschutzpolizei mit 1900 Tonnen Heizöl flussaufwärts in Richtung Berg in der Pfalz unterwegs. Niemand wurde verletzt. Es kam auch zu keinem Wassereinbruch ins Schiff, so dass kein Heizöl in den Rhein gelangte.
Bei den Bergungsarbeiten am Freitag konnten laut dem Stadtsprecher aufgrund der starken Rheinströmung Taucher nicht wie geplant Teile des Anlegers unter Wasser demontieren. Er musste erst freigelegt werden. Der Steg soll von einer Stahlbaufirma in Andernach repariert werden. Der Geschäftsführer der Geysir.info gGmbH, Christian Heller, forderte Schadenersatz von der Reederei des Schiffes. Es gelte das Verursacherprinzip.
Der Andernacher Touristenmagnet ist laut dem Guinness-Buch der Rekorde nicht nur höchster Kaltwassergeysir der Welt, sondern gilt auch als einziges derartiges Naturschauspiel in Europa. Seine Fontäne wird von natürlichem Kohlendioxid aus unterirdischen Magmakammern wie in einer geschüttelten Mineralwasserflasche erzeugt - immer wieder schießt Wasser 40 bis 60 Meter in die Höhe. Seit 2009 können Besucher im Geysir-Zentrum in Andernach mehr über die Entstehung und Abläufe im Inneren des Geysirs lernen.
Geschäftsführer Heller sagte, als Alternative solle es für Geysir-Touristen nun einen Schiffsausflug mit Informationen über die Entstehung des Rheintals und die vulkanische Aktivität in der Region geben. Vom Wasser aus könne die Geysir-Fontäne zumindest in Teilen gesehen werden.
© dpa-infocom, dpa:210702-99-236355/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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