AWO-Skandal hat Vertrauen massiv beschädigt

1. Juli 2021 ©
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Erfurt (dpa/th) - Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hat weiterhin eine gründliche Aufarbeitung mutmaßlicher Verfehlungen bei der AWO-Tochter AJS gefordert.
«Die Enthüllungen der Skandale bei der Thüringer AWO haben das Vertrauen in die freie Wohlfahrtspflege massiv beschädigt», sagte Werner am Donnerstag im Landtag. Die mutmaßliche Selbstbereicherung Einzelner sei zu verurteilen und mangelnde Kontrolle seien gründlichst aufzuarbeiten, betonte die Ministerin.
Im Parlament wurden Anträge der CDU-Fraktion und der Fraktionen von Linke, SPD und Grünen zu den Konsequenzen aus dem AWO-Skandal beraten. Die CDU-Fraktion forderte unter anderem ein verpflichtendes Transparenzregister für Managergehälter in der Thüringer Wohlfahrtspflege. Ein Alternativantrag von Rot-Rot-Grün regte an, zu prüfen, wie die Finanzierung der sozialen Arbeit durch das Land und die Kommunen mit der Pflicht zu Veröffentlichungen in einem Transparenzkodex verbunden werden können.
Die Thüringer AWO war im vergangenen Jahr nach Medienberichten über überzogene Managergehälter massiv in die Kritik geraten. Der bisherige AWO-Landeschef Werner Griese war im Sommer vergangenen Jahres zurückgetreten. Er hatte die Verträge für die Manager der AWO-Tochter Alten-, Jugend- und Sozialhilfe (AJS) gGmbH unterschrieben. Die gGmbH hatte das Arbeitsverhältnis mit dem damaligen Hauptgeschäftsführer Michael Hack in der Folge fristlos beendet.
© dpa-infocom, dpa:210701-99-225210/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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