Lehrerausbildung in Hessen soll mehr Praxisanteile bekommen
1. Juli 2021
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1. Juli 2021
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Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Lehrerausbildung soll in Hessen mehr Praxisanteile bekommen und einen stärkeren Fokus auf die Digitalisierung legen.
Dazu sei eine grundlegende Novellierung des hessischen Lehrerbildungsgesetzes in Angriff genommen worden, teilte Kultusminister Alexander Lorz (CDU) am Donnerstag in Wiesbaden mit. Der Landtag werde sich nach einer Anhörung mit den betroffenen Verbänden und Einrichtungen im zweiten Halbjahr mit den Vorschlägen der Landesregierung befassen.
Die Anforderungen an die Lehrkräfte seien in den vergangenen Jahren vielfältiger geworden, erklärte Lorz. Die Integration von Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache, die Medienbildung und Digitalisierung, die Förderung der Bildungssprache Deutsch sowie die Ganztagsbeschulung und die berufliche Orientierung würden zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Um die praktischen Einsätze der zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer deutlicher in den Vordergrund zu rücken, soll zudem das in den vergangenen Jahren erprobte Praxissemester flächendeckend eingeführt werden, kündigte der Kultusminister an. Durch die Stärkung der Praxisanteile in der Ausbildung werde dafür gesorgt, dass das an der Universität erlernte Wissen praktisch erprobt und reflektiert werden könne.
Bei allen Änderungen werde Hessen aber an der Staatsprüfung festhalten, betonte Lorz. «Denn mit der Ersten und Zweiten Staatsprüfung garantieren wir die Qualität und Einheitlichkeit der hessischen Abschlüsse.» Das hessische Lehrerbildungsgesetz regelt die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften. Es beinhaltet nach Angaben des Ministeriums den Erwerb von Lehramtsbefähigungen und die Voraussetzungen der dafür abzulegenden Staatsprüfungen.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH