Thüringen fördert Forschung zu Gipsrecycling
30. Juni 2021
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30. Juni 2021
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Nordhausen(dpa/th) - Thüringen investiert in die Forschung zur Wiederverwendung von Baumaterialien aus Gips.
An der Fachhochschule Nordhausen sollen in einem zweijährigen Forschungsprojekt wiederverwendbare Gipsbauprodukte entwickelt werden, wie Wissenschaftsministerium und Hochschule am Mittwoch mitteilten. Es ist eines von vier Vorhaben des Thüringer Forschungsverbundes für nachhaltiges Bauen und Ressourcenmanagement, die das Land nach Angaben des Ministeriums mit insgesamt drei Millionen Euro fördert. Dafür erhielt die Hochschule in Nordthüringen am Mittwoch einen Förderbescheid des Ministeriums in Höhe von 750 000 Euro.
Gut die Hälfte des Gipsbedarfs in Deutschland - rund sechs Millionen Tonnen - wird laut Ministerium derzeit als Nebenprodukt aus der Kohleverstromung in Kohlekraftwerken gewonnen, weitere fünf Millionen Tonnen Gips werden in Steinbrüchen abgebaut. Weil Deutschland zum Schutz des Klimas bis 2038 aus der Kohlegewinnung aussteigen will, fällt dann auch das Nebenprodukt Rea-Gips weg. Deshalb stünden die Entwicklung marktfähiger Gipsersatzstoffe sowie das Gipsrecycling weit oben auf der Agenda, so das Ministerium über die Hintergründe der Forschungen.
Zudem soll durch Gips-Recycling das Gipskarstgebiet im Südharz geschont werden, wo der Gipsabbau ein anhaltend kontroverses Thema bei Anwohnern und Umweltschützern ist.
© dpa-infocom, dpa:210630-99-206698/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH