Gewaltsamer Tod von zwei Deutschen
28. Juni 2021
©
28. Juni 2021
©
Accra (dpa) – Der Prozess um den gewaltsamen Tod von zwei Deutschen im westafrikanischen Ghana verschiebt sich weiter.
Ein Untersuchungsrichter im Amtsgericht Weija unweit der Hauptstadt Accra forderte am Montag zunächst weitere Unterlagen an und setzte einen neuen Termin für den 5. Juli an. Der Prozess gegen den 43 Jahre alten Mann, der seine deutsche Freundin und deren Tochter brutal getötet haben soll, hatte sich deswegen zuvor bereits nach hinten verschoben - das Gericht wollte der Staatsanwaltschaft mehr Zeit für Ermittlungen geben. Der in einem gelben T-Shirt erschienene Mann erklärte am Montag, er habe bisher keinen Rechtsbeistand.
Nach Abschluss aller Prüfungen wird der Fall vom zuständigen Oberstaatsanwalt an ein übergeordnetes Gericht weitergeleitet werden. Der Angeklagte steht unter Verdacht, im nahe der Hauptstadt gelegenen Küstenort Kokrobite die Deutsche und ihre 13-jährige Tochter ermordet zu haben. Beide waren Anfang 2020 in das Land gezogen und im Oktober tot aufgefunden worden.
Ihre Leichen hatte der Mann nach Angaben der Polizeisprecherin auf dem Wohngelände verscharrt. Nachbarn hatten die Polizei aufgrund eines starken Gestanks und der langen Abwesenheit der Frau und ihrer Tochter benachrichtigt. Nach Angaben von Polizeisprecherin Effia Tenge waren die Leichen in einem Krematorium verbrannt und ihre Asche zur Beisetzung nach Deutschland geflogen worden.
Im Oktober hatte Tenge nach Angaben örtlicher Medien erklärt, der Mann habe die Tat gestanden. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Der Angeklagte habe seine Freundin demnach während eines Streits mit einem Hammer erschlagen, die Tochter erwürgt und beide in seinem Garten begraben. Laut «Bild»-Zeitung, die zuvor über den Fall berichtete, stammt die Arzthelferin aus Bodenburg bei Hildesheim in Niedersachsen. Sie hatte den Schmuckhersteller über das Internet kennengelernt.
© dpa-infocom, dpa:210628-99-175421/3
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH