Auch T-Shirt und Steak tragen zu Wasser-Verbrauch bei
Für den virtuellen Wasserverbrauch werden alle Schritte im Herstellungsprozess einberechnet. Etwa bei einem Baumwoll-Shirt werden dem LBV zufolge 2700 Liter virtuelles Wasser verbraucht: durch Bewässerung, Reinigung, Bleichen, Färben und Transport. Nach dieser Rechnung schlägt eine Tasse Kaffee mit 140 Litern zu Buche, ein Kilogramm Rindfleisch mit 16.000 und ein Computer mit 20.000 Liter. Inklusive «virtuellem Wasser» verbraucht jeder Mensch in Deutschland täglich bis zu 5300 Liter Wasser - also um die 30 volle Badewannen.
Der «Wasserfußabdruck» könne die versteckten Wassermengen zwar sichtbar machen, nicht aber die komplexen Situationen in den Anbauregionen, sagte Juliane Vatter, Expertin für Wasser bei der Naturschutzorganisation WWF. Dies sei aber bei der Frage nach nachhaltigem Konsum entscheidend. Es gehe nicht generell darum, die Menge des genutzten Wassers zu reduzieren: Ein hoher Wasserfußabdruck in wasserreichen Regionen sei weniger problematisch als in wasserarmen Regionen oder Wüstengebieten.
Gerade der Konsum von Kaffee, Baumwolle oder Rindfleisch sei problematisch, da diese Güter oft in ohnehin wasserarmen Gebieten produziert würden, sagte Bürger vom LBV.
Der LBV rät, zur Reduzierung des virtuellen «Wasserfußabdrucks» gebrauchte Waren zu kaufen oder wenn dann auf neue, hochwertige Produkte zu setzen und diese länger zu nutzen. Statt wegzuwerfen solle man reparieren. Weitere Ratschläge: Weniger Fleisch essen oder heimisches Bio-Fleisch kaufen, Lebensmittel saisonal und regional einkaufen und Bio-Produkte bevorzugen, langlebige Kleidung kaufen und dabei auf faire und ökologische Richtlinien achten.
© dpa-infocom, dpa:210628-99-175184/2
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