UEFA hat sich Eigentor geschossen
Die Europäische Fußball-Union habe nicht erkannt, welche weltweite Welle sie damit auslöse. «Beifall gab es ja eigentlich auch nur aus Ungarn», ergänzte Freitag. Sportverbände hätten kein Problem, mit autokratischen Staaten oder deren Sponsoren hochlukrative Werbeverträge abzuschließen. «Aber wenn es darum geht, im wahrsten Sinne des Wortes Flagge zu zeigen, dann wird es relativ dürftig.» Sport sei aber immer auch politisch.
Im Deutschlandfunk zeigte sich die 68-Jährige wenig überrascht von der UEFA-Entscheidung für die Partie an diesem Abend (21.00 Uhr/ZDF und Magenta TV). Die Enttäuschung bleibe trotzdem. Mit Blick auf die Spieler betonte Freitag: «Jeder muss bereit sein, sich gesellschaftspolitischen Diskussionen zu stellen.» Unter Verweis auf menschenverachtende Kommentare in den sozialen Medien ergänzte sie: «Natürlich haben auch wir Gesprächsbedarf und nicht etwa nur die Ungarn.»
Hintergrund des abgelehnten Antrages aus München ist ein Gesetz, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität in Ungarn einschränkt und in der vergangenen Woche vom ungarischen Parlament gebilligt wurde. Das Gesetz gilt als besonderes Anliegen von Ministerpräsident Viktor Orban.
© dpa-infocom, dpa:210623-99-108817/2
Das könnte Sie auch interessieren ...
Keine ähnlichen Artikel gefunden.