Schüsse auf Autobahn-Gegner sind «Angriff auf Rechtsstaat»

22. Juni 2021 ©
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Seehausen (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat den Angriff auf Gegner des Weiterbaus der Autobahn 14 verurteilt.
Ein Unbekannter, der eine Kutte und eine Haube getragen haben soll, die an den Ku-Klux-Klan erinnerte, hatte mit einer Softair-Waffe geschossen. Die Attacke vom Freitagabend in Seehausen (Altmark) sei «ein Angriff auf unseren Rechtsstaat», sagte Haseloff am Dienstag.
Die Ausübung demokratischer Grundrechte dürfe nicht durch Einschüchterungsversuche und Waffengewalt bedroht werden. «Ich erwarte, dass die Auseinandersetzung zu kontroversen Themen auf allen Seiten gewaltfrei, sachorientiert und rechtsstaatlich erfolgt», so der Ministerpräsident.
Bei dem Angriff auf eine fünfköpfige Gruppe am Bahnhof Seehausen waren ein Zwölfjähriger und der 20-jährige Sprecher der Grünen Jugend Altmark leicht verletzt worden. Dieser schilderte in einer Mitteilung, sie seien um ihr Leben gerannt und hätten Todesangst gehabt. Softairwaffen verschießen kleine Kugeln, die oft aus Kunststoff bestehen, und sehen scharfen Waffen zum Verwechseln ähnlich.
Der Täter, der nach Angaben des 20-Jährigen als Beifahrer in einem Auto flüchtete, konnte bisher nicht gefunden werden. Es wird wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt.
© dpa-infocom, dpa:210622-99-95390/3
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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