Querelen könnten Gericht beschäftigen
Der turbulente Landesparteitag in Saarbrücken zog sich laut Doberstein vom späten Sonntagvormittag bis nach Mitternacht in der Nacht zum Montag hin. Die Kandidatin für Platz eins der Liste für die Bundestagswahl, die bisherige Landeschefin Tina Schöpfer, fiel in drei Wahlgängen durch. Dabei gab es auch Buh-Rufe. Gewählt wurde stattdessen Ex-Landeschef Hubert Ulrich, nachdem der Parteitag beschlossen hatte, dass auch ein Mann für Listenplatz eins kandidieren konnte, wie Doberstein mitteilte. Das Frauenstatut der Grünen schreibe zwar generell die Besetzung des Spitzenplatzes mit einer Frau vor. «Aber dann teilten sich die Meinungen, ob doch ein Mann kandidieren kann, wenn eine Frau durchgefallen ist», sagte Doberstein. Ulrich habe sich dabei in einer Kampfabstimmung gegen die Landeschefin der Grünen Jugend, Jeanne Dillschneider, durchgesetzt.
Die gescheiterte Kandidatin Schöpfer stellte sich laut Doberstein danach nicht mehr der Wiederwahl als Landesvorsitzende. Die Delegierten wählten eine neue Doppelspitze ihrer Partei im Saarland: den Fraktionschef der Grünen im Kreistag Saar-Pfalz, Ralph Rouget, und Barbara Meyer-Gluche, Bürgermeisterin in Saarbrücken. Rouget setzte sich dabei in einer Kampfabstimmung gegen Alexander Raphael durch, der Vorsitzender der Grünen in Rehlingen-Siersburg ist. Der bisherige Landeschef Markus Tressel hatte im Februar überraschend seinen Rückzug aus der aktiven Politik angekündigt.
© dpa-infocom, dpa:210621-99-80400/2
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