Im Juli Prozessauftakt um Angriff auf jüdisches Restaurant

16. Juni 2021 ©
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Chemnitz (dpa/sn) - Bald drei Jahre nach dem Angriff auf den Wirt eines jüdischen Restaurants in Chemnitz soll Anfang Juli der Prozess gegen einen 30-Jährigen aus Niedersachsen beginnen.
Als Termin wurde der 5. Juli festgelegt, wie das Amtsgericht Chemnitz am Mittwoch mitteilte. Für das Verfahren wurden Einlasskontrollen angeordnet.
Der Vorwurf lautet auf gefährliche Körperverletzung, Landfriedensbruch im besonders schweren Fall sowie Sachbeschädigung. Laut Anklage soll der Mann am Abend des 27. August 2018 aus einer Gruppe heraus Pflastersteine gegen das Gebäude geworfen haben. Dabei wurde der Wirt getroffen und verletzt. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden geht von einem rechtsextremen Hintergrund aus. Der 30-Jährige ist nach früheren Angaben einschlägig vorbestraft und hat sich nicht zu den Vorwürfen eingelassen. Das Gesetz sieht im Falle einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zehn Jahren vor.
Im August und September 2018 hatte es in Chemnitz schwere Ausschreitungen gegeben. Dabei waren Rechtsextreme aus ganz Deutschland in die Stadt gekommen. Hintergrund war der gewaltsame Tod eines 35 Jahre alten Deutschen am Rande des Stadtfestes. Für die Tat wurden Asylbewerber verantwortlich gemacht. Ein Syrer wurde im August 2019 wegen Totschlags und schwerer Körperverletzung zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt.
© dpa-infocom, dpa:210616-99-15475/3
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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