Hamburg lockert Corona-Auflagen

10. Juni 2021 ©
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Hamburg (dpa/lno) - Dank gesunkener Corona-Zahlen und Fortschritten beim Impfen dürfen sich die Hamburger ab Freitag wieder freier bewegen.
Nach Angaben des Senats sind wieder private Treffen von zehn Personen im Freien erlaubt. In Innenräumen bleibt es vorerst noch bei fünf. Vollständig Geimpfte und Genesene sind ebenso wie von den Kontaktbeschränkungen ausgenommen. Ein digitaler Nachweis über die Corona-Warn-App oder die neue CovPass-App sollen sich geimpfte und genesene Hamburger frühestens von kommender Woche an beschaffen können. «Die technische Infrastruktur besteht derzeit noch nicht, weshalb in Hamburg derzeit noch keine digitalen Zertifikate ausgestellt werden können», teilte die Sozialbehörde am Donnerstag mit.
Weitere Lockerungen betreffen Tourismus, Freizeit und Sport. Hotels, Hostels und Campingplätze können ab Freitag wieder zu 100 Prozent belegt werden - bisher waren nur 60 Prozent erlaubt. Bei Veranstaltungen dürfen sich nun unter Einhaltung von Hygieneauflagen in Innenräumen bis zu 100 und unter freiem Himmel bis zu 500 Menschen versammeln.
Bis zu 30 Erwachsene dürfen im Freien gemeinsam Sport treiben, im Inneren bis zu zehn Menschen, sofern es sich um eine kontaktlose Sportart handelt. Die Prostitution wird unter Auflagen wieder zugelassen. Saunen, Dampfbäder und Wellnesseinrichtungen dürfen mit Einschränkungen öffnen. Weiter geschlossen bleiben dagegen Clubs, Diskotheken und andere Tanzlokale. Auch das zu bestimmten Zeiten geltende Alkoholverbot an den Party-Hotspots der Stadt bleibt bestehen.
Hamburgs Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner und Woche, sank am Donnerstag von 18,4 auf 17,4. 58 neu nachgewiesene Infektionen kamen laut Gesundheitsbehörde hinzu. Das waren drei weniger als am Mittwoch und 20 weniger als vor einer Woche.
815.490 Menschen wurden bis Mittwoch mindestens einmal geimpft, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervorgeht. 420.568 Hamburger oder 22,8 Prozent der Einwohner sind bereits vollständig geimpft.
Die CDU-Bürgerschaftsfraktion kritisierte das Impftempo. «Beim Impfen hat Hamburg mittlerweile den letzten Platz aller Bundesländer erreicht und Bürgermeister (Peter) Tschentscher schaut tatenlos zu», erklärte CDU-Fraktionschef Dennis Thering. Der Bürgermeister müsse umgehend dafür sorgen, dass Hamburg mehr Impfstoff bekomme.
Nach RKI-Angaben liegt die Hansestadt bei den verabreichten Impfdosen je 100 Einwohner mit 65,6 auf dem letzten Platz der Länder. Allerdings belegt Hamburg bei den Impfstofflieferungen mit 70,7 Dosen auch nur den vorletzten Rang.
Hamburg bekomme verglichen mit seiner Bevölkerung noch sehr wenig Impfstoff, erklärte Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Mittwoch in einem NDR-Chat. «Das haben wir auch bei der Bundesregierung schon mehrfach angemerkt», sagte die Senatorin. Es gebe jetzt eine Zusage, dass Verteilung ausgeglichen werde. Damit habe Hamburg eine Chance, zu einer besseren Impfquote zu kommen.
Der Hamburger Landesverband des Sozialverbands Deutschland (SoVD) warnte davor, Seniorinnen und Senioren durch den digitalen Impfpass abzuhängen. «Fast die Hälfte aller Senioren und Menschen mit kleinen Einkommen sind weiter auf Papier angewiesen», sagte Verbandschef Klaus Wicher. Nur jede und jeder zweite über 65 Jahre habe überhaupt ein Smartphone und könne mit QR-Codes etwas anfangen.
© dpa-infocom, dpa:210610-99-942120/4
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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