Für Auffrischungsimpfungen Betriebsärzte einsetzen
9. Juni 2021
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Düsseldorf (dpa/lnw) - Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will die wohl schon ab Herbst anstehenden Corona-Auffrischungsimpfungen möglichst in die Hände der niedergelassenen und Betriebsärzte legen.
Die Impfzentren könnten in der Endphase der ersten Impfkampagne eine andere Rolle übernehmen, sagte Laumann am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtags. In Gebieten oder Stadtteilen, wo die Kommunen mit den Impfquoten etwa aufgrund bestimmter Sozialstrukturen unzufrieden seien, könnten die Impfzentren mobile Teams ausschicken.
Im weiteren Verlauf der Impfkampagne sei es aber erstrebenswert, dass die Corona-Impfungen im medizinischen Regelsystem verabreicht würden. Vielleicht seien die Impfungen über mehrere Jahre notwendig. Die Finanzierung der Impfzentren in Kreisen und kreisfreien Städten ist bis Ende September gesichert.
Auch die anstehenden Impfungen von 12- bis 16-jährigen Kindern und Jugendlichen möchte Laumann nicht von Impfzentren machen lassen. Diese Aufgabe sollten Haus- und Kinderärzte übernehmen.
Laumann rechnet damit, dass aufgrund der Impfstoff-Knappheit bis zur dritten Juni-Woche in den Impfzentren nur Zweitimpfungen möglich sein werden. Das Gesundheitsministerium geht davon aus, dass die Lieferungen nach der Delle bis Mitte Juni dann wieder hochgefahren werden. Im dritten Quartal (Juli bis September) bekomme Deutschland insgesamt bis zu 130 Millionen Impfdosen aller Hersteller. Allerdings sei noch unklar, ob der Impfstoff gleichmäßig über alle Wochen geliefert werde. «Der begrenzende Faktor beim Impfen ist nach wie vor der Impfstoff», sagte Laumann. Die Landesregierung will jedem Impfwilligen im Sommer ein Impfangebot machen.
Erleichtert äußerte sich Laumann über die Entspannung der Corona-Lage in den Krankenhäusern. Am Mittwoch hätten in den Kliniken in NRW noch 967 Covid-19-Patienten gelegen, davon 337 auf Intensivstationen. 263 Patienten seien in Beatmung. Die Kliniken seien wieder in der Lage, auch andere medizinische Eingriffe anzubieten.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH