Betriebsversammlung wegen Stellenabbau auf der Meyer-Werft

7. Juni 2021 ©
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Papenburg (dpa/lni) - Im Streit über Personalabbau beim Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft hat der Betriebsrat für Montagmittag (12.30 Uhr) zu einer Betriebsversammlung aufgerufen.
Sie solle vor den Toren der Werft in Papenburg stattfinden, sagte Thomas Gelder, Bevollmächtigter der IG Metall in Leer/Papenburg.
Die Meyer-Werft als größter deutscher Schiffbaubetrieb steckt wegen des Stillstands der Kreuzfahrtbranche in der Krise. Zwischen der Geschäftsführung einerseits und dem Betriebsratschef Nico Bloem und der IG Metall andererseits gibt es aber seit Monaten keine Verständigung über den Umgang mit den Problemen.
Am Samstag hatte die Werftleitung bei einer Online-Versammlung die Belegschaft über den Umfang des Jobabbaus abstimmen lassen. Es ging um 660 oder 1000 zu streichende Arbeitsplätze. Nach Firmenangaben gab es eine überwältigende Zustimmung für den Verlust von nur 660 Jobs. Allerdings soll dann jeder verbliebene Mitarbeiter einen Beitrag von 200 unbezahlten Arbeitsstunden im Jahr leisten.
Gelder nannte das eine Wahl «zwischen Pest und Cholera». Ohnehin sei eine solche Abfrage ohne Beteiligung des Betriebsrats nicht ordnungsgemäß, sie widerspreche dem Betriebsverfassungsgesetz. Bisherige Linie der Gewerkschaft ist, betriebsbedingte Kündigungen bei Meyer möglichst zu verhindern.
Die Werft an der Ems beschäftigt 3600 Mitarbeiter in der Stammbelegschaft und etwa 900 Mitarbeiter in Tochterfirmen. Für neue Kreuzfahrtschiffe besteht wegen Corona in den kommenden Jahren kaum Nachfrage. Den Bestand an Aufträgen arbeitet die Werft verlangsamt bis 2025 ab. Sie will etwa 40 Prozent Arbeitskapazität abbauen.
© dpa-infocom, dpa:210607-99-892747/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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