Rücktritt von Marx «starkes Zeichen»
4. Juni 2021
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4. Juni 2021
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Trier (dpa) - Der Trierer Bischof Stephan Ackermann ist nach eigenen Worten vom Rücktrittsgesuch von Kardinal Reinhard Marx überrascht worden.
Er zolle dem Kardinal, der auch sein Vorgänger als Bischof von Trier ist, Respekt dafür. «Ich verstehe sein Rücktrittsangebot als starkes Zeichen, dass er mit dieser persönlichen Entscheidung Verantwortung übernehmen will für die Verbrechen sexualisierter Gewalt in unserer Kirche; dass er dies aber auch tut im Namen der Institution, in der er als Erzbischof und Kardinal große Verantwortung trägt», teilte Ackermann am Freitag mit.
«Es ist offensichtlich, dass sein Schritt erneut alle deutschen Bischöfe herausfordert, sich mit der Frage nach der Verantwortungsübernahme und dem Angebot eines Rücktritts auseinanderzusetzen», betonte der Trierer Bischof. «Mir selbst ist diese Frage auch nicht fremd.» Sicher werde auch im Kreis der deutschen Bischöfe insgesamt darüber diskutieren werden müssen.
Als Bischof von Trier wolle er weiterhin Verantwortung übernehmen, indem er den Prozess der Aufarbeitung und der Missbrauchsbekämpfung aktiv gestalte, wo es möglich sei, erklärte Ackermann weiter. Wo es vorgesehen und nötig sei, wolle der den Prozess in die «Unabhängigkeit einer Aufarbeitungskommission» geben und diese mit aller Kraft unterstützen. «Dieser institutionelle Aufarbeitungsprozess kommt in unserem Bistum gerade in Gang und dafür bin ich dankbar», sagte er abschließend.
Marx hatte am Freitag bekannt gegeben, dass er Papst Franziskus seinen Rücktritt angeboten hat. Die Kirche sei an einem «toten Punkt» angekommen, hatte der Kardinal vor allem mit Blick auf die Vorwürfe von Missbrauch innerhalb der Kirche und deren - aus Sicht vieler - ungenügende Aufarbeitung erklärt.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH