Anklage gegen Chefin von verurteiltem Pfleger fallengelassen
4. Juni 2021
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4. Juni 2021
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München (dpa/lby) - Die Staatsanwaltschaft München I hat die Anklage gegen die Agenturchefin eines wegen Mordes verurteilten Hilfspflegers fallengelassen.
«Die zunächst erhobene Anklage gegen die Beschuldigte wurde wieder zurückgenommen», sagte eine Sprecherin der Behörde am Freitag. Zuvor hatte die «Main-Post» darüber berichtet. Das Verfahren sei Anfang Mai eingestellt worden, «da sich der Tatnachweis einer falschen uneidlichen Aussage nicht mit der erforderlichen Sicherheit führen ließ».
Die Staatsanwaltschaft hatte der Frau ursprünglich vorgeworfen, als Zeugin im Prozess gegen den polnischen Hilfspfleger falsch ausgesagt zu haben. Er war im Oktober vergangenen Jahres wegen Mordes an drei Patienten vom Landgericht München I zu lebenslanger Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden.
Die Staatsanwaltschaft hatte dem Mann vorgeworfen, er habe seinen pflegebedürftigen Patienten an verschiedenen Tatorten in Deutschland Insulin gespritzt, das als Überdosis tödlich sein kann. Er soll über das Medikament verfügt haben, weil er - im Gegensatz zu seinen Opfern - Diabetiker ist.
Die Angehörigen der Opfer sahen auch die Agentur in der Verantwortung, die den Polen als Haushaltshilfe vermittelte - unter anderem, weil sie Vorstrafen des Mannes verschwiegen haben soll. «Die hat sich nicht erkundigt: Kann er das? Darf er das? Und welche Vorgeschichte hat er?», sagte Günter Neubauer, der Bruder eines gestorbenen Patienten, am Rande des Prozesses.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH