Meyer-Werft steigt in den Abbau Hunderter Arbeitsplätze ein

3. Juni 2021 ©
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Papenburg (dpa/lni) - Der kriselnde Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft steigt in das arbeitsrechtliche Verfahren zum Abbau mehrerer Hundert Arbeitsplätze ein.
Dazu nannte die Geschäftsführung des größten deutschen Schiffbau-Unternehmens in Papenburg an der Ems am Donnerstag zwei Varianten. 660 Jobs sollten wegfallen, wenn die restliche Belegschaft zu einem Beitrag bereit sei. Als solcher waren bislang 200 unbezahlte Überstunden im Jahr genannt worden. Ohne Mitarbeiterbeitrag sollten 1000 Stellen wegfallen. Bislang beschäftigt Meyer in Papenburg 3600 Mitarbeiter in der Stammbelegschaft und etwa 900 Mitarbeiter in Tochterfirmen.
«Wir haben eine existenzielle Krise. Trotzdem können wir in Papenburg eine Zukunft haben, aber nur, wenn wir jetzt handeln!», sagte Geschäftsführer Jan Meyer. Für neue riesige Kreuzfahrtschiffe besteht wegen Corona in den kommenden Jahren kaum Nachfrage. Den Bestand an Aufträgen arbeitet die Werft verlangsamt bis 2025 ab.
Der Abbau der Arbeitsplätze solle über eine Einigungsstelle vereinbart werden, hieß es. Notfalls werde diese «letzte Option» über das Arbeitsgericht durchgesetzt. Einigungsstellen werden von einem unabhängigen Vorsitzenden geleitet, meist einem Arbeitsrichter.
Zuvor war ein anderes Verfahren geplatzt, bei dem unter Einbeziehung des IG-Metall-Bezirks Küste und des Arbeitgeberverbands Nordmetall verhandelt werden sollte. Die IG Metall und der Betriebsrat wollten die Vorfestlegung auf einen Jobabbau nicht akzeptieren. Die Geschäftsführung erklärte den Versuch am Mittwoch für gescheitert.
© dpa-infocom, dpa:210603-99-851320/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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