Missbrauch in Heidenauer Gemeinde

3. Juni 2021 ©
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Heidenau/Dresden (dpa/sn) - Die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs durch einen früheren Priester in der katholischen St.-Georg-Gemeinde Heidenau (Sächsische Schweiz) muss weiter warten.
Die für den 10. Juni angesetzte Versammlung wird wegen der geltenden Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie noch einmal verschoben, wie das Bistum Dresden-Meissen am Donnerstag mitteilte. So könnten wegen des Abstandsgebots nicht mal 50 Interessierte teilnehmen, auch Testpflicht und die Erfassung der Kontaktdaten erschwerten den Zugang. Aber jeder soll kommen dürfen, auch ohne seine Daten an die Kirche zu geben.
Nach Angaben der Gemeinde sollen nun am 16. September alle Fakten der Causa Herbert Jungnitsch (1898-1971) öffentlich gemacht und so «alle auf denselben Kenntnisstand» gebracht werden. Nach Bistumsangaben hat Pfarrer Jungnitsch in mindestens vier Fällen sexualisierte und körperliche Gewalt bis zum schweren Missbrauch von Kindern verübt. Betroffene hatten sich 2010 an den damaligen Bischof gewandt und von schwerstem Missbrauch in den 1960er Jahren berichtet, an dem mindestens sechs weitere Männer beteiligt gewesen sein sollen.
Die Gemeinde wurde offiziell erst im Juli 2020 informiert und dabei der Name des Täters genannt. Laut Bistum ist es ein «beispielloser Fall» seit 1945. Der treibt die Mitglieder der Gemeinde um, sagte Gemeindereferent Benno Kirtzel. Daher gebe es Überlegungen, frühere Gesprächsmöglichkeiten in kleineren Kreisen zu schaffen.
© dpa-infocom, dpa:210603-99-849041/3
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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