Tobias Schlegl spricht über «Sea-Eye»-Rettungsmission

3. Juni 2021 ©
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Hamburg/Sizilien (dpa) - Nach zweieinhalb Wochen im Einsatz an Bord des Seenotrettungsschiffes «Sea-Eye 4» auf dem Mittelmeer hat sich Fernsehmoderator Tobias Schlegl (43) zu seinen eindrücklichen Erlebnissen geäußert.
«Was mich besonders schockiert hat, ist, dass wir hier 150 Kinder an Bord hatten», sagte Schlegl in der neuen Folge seines Lebensretter-Podcasts «2Retter - 1Mikro», die am Donnerstag veröffentlicht wurde. «Wie krass ist das? Das sind Kinder, die nur durch uns gerettet worden, die wahrscheinlich nicht mehr am Leben wären.»
Schlegl war am 8. Mai mit weiteren 22 weiteren Crewmitgliedern als Notfallsanitäter auf dem deutschen Hilfsschiff Richtung Mittelmeer aufgebrochen. Im Laufe der folgenden gut zwei Wochen sind den Angaben zufolge mehr als 400 geflüchtete Menschen gerettet worden, darunter ein acht Monate altes Baby. Seit der Ankunft in einem Hafen von Sizilien sind Schlegl und die «Sea-Eye 4»-Crew in einer von den Behörden verordneten Corona-Quarantäne.
Die zivile Seenotrettung im Mittelmeer ist politisch umstritten. Italien hält die privaten Schiffe nach dem Einlaufen öfters im Hafen fest und macht Sicherheitsbedenken geltend. Die Bootsmigranten brechen meist von Libyen und Tunesien aus Richtung Italien auf. Nach UN-Angaben starben 2021 schon mehr als 770 Menschen beim Versuch, das zentrale Mittelmeer zu überqueren.
Schlegl («Aspekte», «Extra3») hatte vor fast fünf Jahren seinen Moderatoren-Job zum Teil hingeworfen und sich drei Jahre lang zum Notfallsanitäter ausbilden lassen. Seitdem ist er im Schichtdienst in Hamburg beim Roten Kreuz tätig.
© dpa-infocom, dpa:210603-99-848238/3
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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