Landeskirche beschließt Pastoralteams

2. Juni 2021 ©
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Bielefeld (dpa/lnw) - Neben Pfarrerinnen und Pfarrern sollen künftig in allen evangelischen Gemeinden von Westfalen auch andere Berufsgruppen Leitungsverantwortung in Pastoralteams übernehmen.
Auf ihrer Frühjahrstagung beschloss die westfälische Landessynode am Mittwoch mit großer Mehrheit ein Konzept zur gleichberechtigten Zusammenarbeit von Geistlichen mit Diakoninnen, Kirchenmusikern oder Gemeindepädagogen. Diese interprofessionelle Zusammenarbeit sei bislang in einigen Pilotprojekten erfolgreich erprobt worden und soll nun Standard in den Landeskirchen von Westfalen werden, wie die Synode zum Abschluss ihrer viertägigen Frühjahrstagung mitteilte.
Hintergrund ist der Abbau von Pfarrstellen, der wiederum mit dem Mitgliederschwund der Kirche zusammenhängt. Pfarrerinnen und Pfarrer, die in den vergangenen Jahrzehnten auch zahlreiche Verwaltungsaufgaben oder Tätigkeiten in der Jugendarbeit übernommen hatten, sollen sich wieder auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Außerdem wird erwartet, dass ab 2028 Bewerber für freiwerdende Stellen fehlen könnten. Auch deshalb sei eine Neuverteilung der vielfältigen Aufgaben im Gemeindeleben notwendig.
Das Modell der Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen in Pastoralteams solle keine «Notlösung für enger werdende Verhältnisse» sein, betonte Annette Kurschus, Präses der evangelischen Kirche von Westfalen. Sie verspreche sich davon auch einen «Zuwachs an Ausstrahlungskraft und Kompetenz im pastoralen Bereich». Auch andere Professionen könnten sich künftig auf Augenhöhe mit ihren Vorstellungen einbringen, sagte die Theologin.
Die derzeit 192 Mitglieder der Synode vertreten mehr als 2,1 Millionen evangelische Christen aus 465 Gemeinden in Westfalen. Die Synode entscheidet über Kirchengesetze, den Haushalt und berät über theologische und kirchenpolitische Fragen.
© dpa-infocom, dpa:210602-99-835065/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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