Ausstellung über bewegliche Kinderbücher

2. Juni 2021 ©
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Schweinfurt (dpa/lby) - Mit humorvollen Geschichten begeisterte der Münchner Maler, Illustrator und Kinderbuchautor Lothar Meggendorfer (1847-1925) viele Menschen im vergangenen Jahrhundert.
Seine witzigen Pop-up-Bücher sind ab Mittwoch (2. Juni) in einer Ausstellung im Museum Georg Schäfer in Schweinfurt zu sehen.
Dreidimensional, beweglich, mit einem Gewimmel aus Mensch und Tier: Die ausklappbaren Werke des Künstlers strotzen nur so von Detailgetreue. Die ungewöhnlichen Formate der Werke haben auch fast 100 Jahre nach dem Tod des Illustrators nichts Altbackenes an sich. Mit seinen «lebenden» Büchern gilt Meggendorfer als Vorläufer der Pop-ups, wie das Museum auf der Homepage schreibt.
Bekannt ist der Maler vor allem wegen seiner «Meggendorfer Blätter», ein Witzblatt für die ganze Familie, erschienen 1889 erstmals in Esslingen in Baden-Württemberg. Die Leser, meist aus dem bürgerlichen Mittelstand, versuchten, sich damals gegen höhere und niedere Gesellschaftsschichten zu behaupten. Dabei kam ihnen das Blatt mit Spitzenauflagen bis 50.000 Exemplaren gerade gelegen.
Sein erstes Kinderbuch «Für die ganz Kleinen» veröffentlichte Meggendorfer dem Museum zufolge bereits 1878. Wenig später folgte das erste Ziehbilderbuch «Lebende Bilder». Etwa 150 Zieh- und Verwandlungsbilderbücher entstanden insgesamt. Der Künstler entwickelte dafür ganz neue Techniken, baute zum Beispiel Nieten, Kupferdrahtspiralen und jalousieartige Pappstreifen ein. Auch erfand er Spiel- und Bastelanleitungen, Leporellos und aufklappbare Panoramen. Sie sind laut Museum heute als Sammlerstücke begehrt.
In der Ausstellung (2. Juni bis 1. August) sollen Originalzeichnungen und Entwürfe Meggendorfers gezeigt werden, so etwa ein fast vier Meter langes Parade-Bild.
Für Kinder und Jugendliche bietet das Haus ein Mitmachprogramm: Nachdrucke von Meggendorfers Büchern können ausprobiert werden. In einer Zirkuswelt soll es beispielsweise ein Schattentheater, 3-D-Guckkästen und Bastelmöglichkeiten geben, damit jeder sein eigenes Pop-up-Buch herstellen kann.
© dpa-infocom, dpa:210602-99-828461/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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