Konzerte und Festivals starten

1. Juni 2021 ©
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Hannover (dpa) - Musiker oder Comedians auf der Bühne und 1000 Zuschauer, die nicht das Konzert daheim am Computer streamen oder im Autokino sitzen: Mit «Back on stage» will der Veranstalter Hannover Concerts am Donnerstag (4.6.) eine coronakonforme Open-Air-Reihe starten.
Die neue niedersächsische Corona-Verordnung erlaubt bei niedrigem Infektionsgeschehen wieder eigens genehmigte Konzerte in dieser Größe - allerdings müssen die Gäste auf ihren nummerierten Sitzplätzen bleiben und dürfen für den Gang zur Toilette mit Maske beziehungsweise zum Tanzen am Platz aufstehen.
Die Stimmung sei «auf Vollgas», sagte der Geschäftsführer von Hannover Concerts, Nico Röger, der Deutschen Presse-Agentur. «Wir sind spielbereit.» Nach Angaben der Region Hannover wird die Genehmigung zeitnah mit dem Sozialministerium abgestimmt. Wie schon bei den Autokino-Konzerten vor einem Jahr sollen der aus Hannover stammende Oliver Pocher und seine Frau Amira die Reihe mit rund 40 Shows bis Anfang September beginnen. Zahlreiche Konzerte sind bereits ausverkauft. Zu den Acts zählen Fury in the Slaughterhouse mit gleich drei Shows, Lotte, Sasha und die Newcomer Jeremias.
«Es ist eine harte Zeit für die Kulturbranche. Man muss sich langsam wieder herantasten», sagte Röger. Die Gilde Parkbühne ist eigentlich für 5000 Stehplatz-Besucher ausgelegt. «Back on stage» sei alles andere als wirtschaftlich, auch weil das Hygienekonzept viel Personal erfordere, erläuterte der Geschäftsführer. Sponsoren wie Rossmann und weitere lokale Partner hätten die Reihe ermöglicht.
Auch andere Veranstalter im Norden sehen in den neuen Corona-Bestimmungen positive Signale für die Kultur. In Lüneburg soll am Freitag das Lunatic Festival starten. In Braunschweig sollen in der Reihe Wolters Applaus Garten ebenfalls ab Anfang Juni Künstler unterschiedlicher Genres auf dem Gelände des Hofbrauhauses auftreten.
Große Festivals wie das Hurricane in Scheeßel wurden dagegen bereits vor Monaten für dieses Jahr abgesagt. Veranstalter kleinere Festivals wollen Live-Erlebnisse in diesem Sommer ermöglichen.
«Im Moment wird sowohl bei einer Inzidenz unter 50 als auch unter 35 das Abstandsgebot gefordert», sagte Johannes Teller, Festivalsprecher des niedersächsischen Verbands Klubnetz. «Das ist aus unserer Sicht nicht umsetzbar und bei Tanzveranstaltungen keine Lösung.» Ein Rave mit elektronischer Musik als reine Sitz-Veranstaltung zum Beispiel sei schwer vorstellbar. Der Verband setzt sich für Modellprojekte ein, die im Juni das Tanzen ermöglichen. Nach Tellers Überzeugung können Festivals mit genehmigtem Hygienekonzept unter freiem Himmel sicher über die Bühne gehen, wenn alle Besucher zuvor getestet wurden.
© dpa-infocom, dpa:210601-99-814990/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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