Bistum diskutiert über Rolle der Frau in der Kirche

30. Mai 2021 ©
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Hildesheim (dpa/lni) - Erstmals hat das Bistum Hildesheim einen Synodalen Tag organisiert, um sich direkt mit rund 300 Gläubigen über Zukunftsfragen der Kirche auszutauschen.
Bei dem digitalen Treffen ging es am Samstag um das Thema «Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche», wie das Bistum mitteilte. Bei dem Dialog habe sich gezeigt, dass dies eine Zukunftsfrage der katholischen Kirche sei, die von vielen als besonders drängend empfunden werde. Geschildert worden sei, wie stark Frauen in den Pfarrgemeinden vor Ort das kirchliche Leben gestalteten und wie wichtig es sei, ihnen mehr Verantwortung und Gestaltungsmöglichkeiten zu geben.
Eingeladen hatten Bischof Heiner Wilmer sowie der Vorsitzende des Diözesanrates, der Laienvertretung im Bistum, Christian Heimann. «Frauen sind die Trägerinnen unserer Verkündigung», sagte Bischof Wilmer zum Auftakt des Dialogs. Aus seiner Sicht sei es eine wesentliche Frage, wie Frauen in der Kirche gut eingebunden sein könnten. «Wir haben kleine Schritte gemacht und gehen den Weg weiter, gemeinsam mit der Kraft des Heiligen Geistes, von dem wir uns überraschen lassen.»
Man könne nicht alle Fragen im Bistum Hildesheim beantworten, wie die nach der Frauenweihe, aber vieles sei möglich ohne Bestätigung durch die Leitung, sagte der Diözesanratsvorsitzende Heimann. Bischof Wilmer ermunterte dazu, den Anfang zu wagen und weiterzugehen. «Ich vernehme eine neue Musik im Bistum, einen Klang, der einen Ton setzt und alle in Schwingung versetzt.»
Angesichts von Modernisierungsdruck, Mitgliederschwund und wachsendem Unmut der Gläubigen hatten die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken im Dezember 2019 den Synodalen Weg angestoßen, um Fragen der Zukunft der Kirche direkt mit den Kirchenmitgliedern zu besprechen. Außer in bundesweiten Foren findet der für die katholische Kirche ungewöhnliche Dialog auch auf Bistumsebene statt. Ziel sind Vorschläge für eine Reform der Kirche.
© dpa-infocom, dpa:210530-99-794495/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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