Mieterverein nennt Vonovia-Sozialangebot «heiße Luft»

25. Mai 2021 ©
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Berlin (dpa/bb) - Die angestrebte Fusion der Immobilienkonzerne Vonovia und Deutsche Wohnen bringt den Mietern in der Hauptstadt nach Einschätzung des Berliner Mietervereins nichts.
Das Gegenteil sei der Fall, erklärte Geschäftsführer Reiner Wild am Dienstag. «Durch die Refinanzierung des 18-Milliarden-Euro-Kaufpreises wächst der Druck auf Mieten.» sagte er. «Besonders leidtragend werden die Wohnungssuchenden sein. Denn bei Wiedervermietung machen beide Konzerne derzeit ein dickes Geschäft, weil sie die Ausnahmen von der Mietpreisbremse nutzen.»
Den von beiden Konzernchefs angekündigten «Zukunfts- und Sozialpakt Wohnen» wertete Wild als «heiße Luft». Denn es sei kein über das Mietrecht hinausgehendes Mieterschutzangebot erkennbar. Das Angebot an Berlin, rund 20 000 Wohnungen zu kaufen, sei gut, aber ebenfalls kein Geschenk. «Berlin wird pro Wohnung deutlich mehr zahlen müssen als Vonovia jetzt für die Wohnungen der Deutsche Wohnen finanziert. Mit anderen Worten: Der Verkauf an Berlin refinanziert zum Teil die Fusion.»
Am Montagabend war bekanntgeworden, dass der größte deutsche Immobilienkonzern Vonovia dem Branchenzweiten Deutsche Wohnen ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot im Gesamtwert von rund 18 Milliarden Euro oder 53,03 Euro je Deutsche-Wohnen-Aktie macht. Die Konzernchefs kündigten unter anderem eine Begrenzung der Mietsteigerungen in ihren Berliner Beständen bis 2026 an: in den kommenden drei Jahren auf höchstens ein Prozent jährlich, in den beiden folgenden Jahren im Rahmen des Inflationsausgleichs.
© dpa-infocom, dpa:210525-99-736226/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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