Pückler und industrielle Trends

25. Mai 2021 ©
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Cottbus (dpa/bb) - Er war nicht nur Gartenkünstler, Gourmet und Weltreisender: Fürst Pückler (1785-1871) war auch fasziniert vom industriellen Fortschritt seiner Zeit - dem 19.
Jahrhundert. Eine neue Ausstellung im Marstall im Branitzer Park in Cottbus berichtet von einer wenig bekannten Seite des Fürsten, der die Industrie-Trends dieser Zeit aufmerksam verfolgte. Auf seinen Reisen etwa nach Paris und London ließ er sich von Ideen inspirieren und brachte sie mit in die Lausitz, wie die Stiftung Fürst-Pückler-Museum berichtet. Die Sonderausstellung spürt nach, was davon bis heute in der Branitzer Parklandschaft ablesbar ist. Bis 31. Oktober 2021 ist die Schau im Marstall sowie an fünf Stationen unter freiem Himmel für Besucher zugänglich - derzeit mit Maskenpflicht und gebuchtem Termin.
So träumte Pückler bereits 1846 von Fontänen in seinem Branitzer Park. Er wollte dazu eine Dampfmaschine nutzen, was jedoch der Stiftung zufolge an den Finanzen scheiterte. Viele Produkte der zeitgenössischen Industrie dienten ihm demnach zur Ausschmückung des Parks: Skulpturen, Reliefs, Kunst aus Eisen- und Zinkguss oder Terrakotta. Pückler schuf auf mehr als 600 Hektar ein Gartendenkmal, das er nach Aufzeichnungen als sein «Meisterstück» bezeichnete. Mit dem Schlossensemble im Zentrum, dem Innenpark und dem landwirtschaftlich genutzten und gartenkünstlerisch gestalteten Außenpark ist das gesamte Areal fast vollständig erhalten und soll daher Unesco-Welterbe werden.
2021 steht in Brandenburg die Industriekultur im Fokus. Im Themenjahr «Zukunft der Vergangenheit - Industriekultur in Bewegung» soll es sowohl um einen geschichtlichen Rückblick als auch um eine industrielle Zukunftsperspektive gehen. 40 Partnerprojekte stellen vielfältige Industriekultur im Land vor.
Schloss Branitz war der Alterssitz von Hermann Fürst von Pückler-Muskau. Der Park war sein Alterswerk. Im Jahr 1845 bezog Pückler das Schloss seiner Vorfahren in Branitz. Er legte dort ab 1846 einen der bedeutendsten europäischen Landschaftsgärten mit seinen berühmten Pyramiden an. Pückler fand im Park auch seine letzte Ruhestätte - in einer Erdpyramide in einem See. Am 4. Februar jährte sich sein Todestag zum 150. Mal.
© dpa-infocom, dpa:210525-99-728386/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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