Trainersuche und Vorfreude auf Schalke und Bremen
24. Mai 2021
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24. Mai 2021
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Aue (dpa) - Es war der versöhnliche Ausklang einer turbulenten Saison-Schlussphase: Mit 2:1 gewann der FC Erzgebirge Aue am letzten Spieltag der 2.
Fußball-Bundesliga gegen den VfL Osnabrück und schloss in der Tabelle mit 44 Punkten als Zwölfter ab. «Wir sind alle froh, dass hier jeder mit einem Lächeln nach Hause geht, denn die letzten Wochen waren schon heftig», sagte Dimitrij Nazarov. Der aserbaidschanische Nationalspieler drehte kurz nach seiner Einwechslung mit zwei Toren in der 65. und 76. Minute den 0:1-Rückstand durch Sebastian Kerk (25.).
Nach dem Schlusspfiff feierte die Auer Mannschaft gemeinsam mit etwa 200 Fans, die das Spiel in einem höher gelegenen Waldstück außerhalb des Erzgebirgsstadions verfolgt hatten. «Wir waren es unseren Anhängern schuldig, nochmal alles abzurufen. Wir konnten ihnen am Ende den Sieg schenken und gehen jetzt in die wohlverdiente Pause», erklärte Nazarov.
Der 31-Jährige machte aus seiner Vorfreude auf die kommende Saison ebenfalls keinen Hehl: «Es gibt den einen oder anderen guten Gegner. Bremen hatten wir noch nie, auch der FC Schalke 04 kommt hierher. Dazu Hannover, St. Pauli oder Nürnberg - das sind alles Top-Mannschaften. Wenn wir als Team geschlossen auftreten, brauchen wir uns aber vor keinem zu verstecken.»
Allerdings wusste auch Nazarov am Sonntag noch nicht, welcher Cheftrainer in der kommenden Saison auf der Bank in Aue sitzen wird. Sicher ist nur: Dirk Schuster wird es nicht sein. Auch wenn die vorzeitige Trennung von beiden Seiten bislang offiziell noch nicht verkündet wurde, wird der 53-Jährige trotz eines bis Juni 2022 laufenden Vertrages nicht mehr zurückkehren.
Schuster hatte am 12. Mai, drei Tage nach der 3:8-Heimklatsche gegen den SC Paderborn, gemeinsam mit Assistent Sascha Franz seine Krankmeldung eingereicht. Dem sollen Differenzen mit dem Vorstand um Aue-Boss Helge Leonhardt vorausgegangen sein. Der Unternehmer hatte zuletzt recht deutlich die aus seiner Sicht zu lasche Trainingsgestaltung und den Abwärtstrend der Mannschaft in der Rückrunde kritisiert. Nun muss Leonhardt möglichst schnell einen Nachfolger für Schuster finden.
In den verbleibenden zwei Partien wurde das Team interimsmäßig von Marc Hensel betreut. Der 35-Jährige soll ab der kommenden Saison dem Vernehmen nach wieder als Co-Trainer fungieren. Am Sonntag genoss Hensel aber erstmal das Erfolgserlebnis.
«Ich bin sehr glücklich, dass wir auch als Team wieder näher an unser Publikum heranrücken konnten. Sie haben draußen einen traumhaften Job für uns gemacht. Das hat uns sehr geholfen», lobte Hensel die Unterstützung der Fans: «Das ist Erzgebirge Aue - und das muss es auch nächste Saison sein, weil wir dann eine noch stärkere zweite Liga haben werden. Das ist gefühlt ja schon eine erste Liga. Wir schaffen es nur, wenn wir zusammenhalten.»
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH