Neuer Standort für Flüchtlings-Ankunftszentrum im Visier
22. Mai 2021
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22. Mai 2021
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Heidelberg (dpa/lsw) - Die Suche nach einem neuen Standort für das zentrale Ankunftszentrum für Flüchtlinge in Heidelberg ist einen entscheidenden Schritt weiter.
Es soll im Bereich Nordost der ehemaligen US-Siedlung Patrick-Henry-Village (PHV) verortet werden, wie die Stadt und das Regierungspräsidium Karlsruhe am Samstag mitteilten. Das Büro des Architekten Kees Christiaanse solle einen konkreten Vorschlag erstellen, auf dessen Grundlage Stadt und Land möglichst schnell den Bau umsetzen wollten. Darauf hätten sich am Freitag Vertreter unter anderem der Stadt und des Heidelberger Gemeinderats, des Landes, des Regierungspräsidiums und des Bündnisses für Ankunftszentrum, Flüchtlinge und Flächenerhalt (BAFF) geeinigt.
Hintergrund ist, dass auf dem PHV-Gelände ein neuer Stadtteil für 10.000 Bewohner entstehen soll. Die Stadt hatte das Gelände dem Land vor sechs Jahren nur vorübergehend für eine zentrale Anlaufstelle für Geflüchtete bereitgestellt, aber stets betont, einen alternativen Standort finden zu wollen. Nach einem Suchprozess lief alles auf die landwirtschaftlich genutzte Fläche «Wolfsgärten» in einem Gewerbegebiet hinaus. Das BAFF lehnte diese Lösung aber aus ökologischen, finanziellen und sozialen Gründen ab. Es initiierte letztlich einen Bürgerentscheid, bei dem die Heidelberger Mitte April deutlich eine Verlagerung in die «Wolfsgärten» ablehnten.
Ziel der Stadt ist es den Angaben nach jetzt, noch vor der Sommerpause eine Beschlussvorlage für die nun gefundene Lösung in den Gemeinderat einzubringen. Bislang bietet das Zentrum Platz für bis zu 3500 Bewohner und 500 Mitarbeiter. Das Land als Finanzier stellt nach früheren Angaben 100 Millionen Euro für einen Neubau bereit.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH