Kein Technikdefekt bei Autoattacke auf Umzug

20. Mai 2021 ©
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Kassel (dpa) - Im Prozess um die Attacke mit einem Auto auf den Rosenmontagszug im nordhessischen Volkmarsen hat ein Sachverständiger einen technischen Defekt an dem Fahrzeug ausgeschlossen.
Der Kfz-Gutachter sagte am Donnerstag vor dem Landgericht Kassel, dass an dem Auto kein Mangel vorgelegen habe, der dazu geführt haben könnte, dass der Wagen ohne Absicht in die Menschenmenge gelenkt wurde. Auch gebe es keinen Hinweis auf eine fahrbahntechnische Ursache oder ein Einwirken Dritter.
Laut dem Sachverständigen hätte der Vorfall vermieden werden können, selbst wenn ein Fahrfehler seitens des Tatverdächtigen vorgelegen hätte. Der Fahrer hätte demnach bremsen oder das Fahrzeug von der Menschenmasse weg lenken können. Laut seinen Berechnungen betrug die durchschnittliche Geschwindigkeit des Tatfahrzeugs 50 bis 60 Stundenkilometer. Hätte der Fahrer nach dem ersten Zusammenstoß mit einem der Opfer gebremst, so der Sachverständige, wäre er vor seinem Endstandort in 63 Metern Entfernung zum Stehen gekommen.
Der Angeklagte soll am 24. Februar 2020 in eine Zuschauermenge und den Umzug gefahren sein. Dabei erlitten 90 Menschen, darunter zahlreiche Kinder, teils schwere Verletzungen.
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt wirft dem 30-Jährigen 91-fachen versuchten Mord sowie gefährliche Körperverletzung in 90 Fällen und gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr vor. Das Tatmotiv ist bislang völlig unklar. Der Angeklagte hat sich gegenüber den Ermittlern seit seiner Festnahme nach der Tat nicht geäußert.
© dpa-infocom, dpa:210520-99-676902/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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