Giftstoffe aus Beirut werden nach Friesland transportiert
20. Mai 2021
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20. Mai 2021
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Beirut/Wilhelmshaven (dpa/lni) - Nach der Ankunft giftiger Chemikalien aus dem Libanon in Wilhelmshaven werden die Abfälle nun vom Hafen zu einem Zwischenlager nach Wiefels in Friesland gebracht.
Die Transporte seien am frühen Donnerstagmorgen «reibungslos» angelaufen, sagte ein Sprecher des Bremer Transportunternehmens Combi Lift. Der Transport der insgesamt 59 Container vom JadeWeserPort bis an den Umschlagplatz soll voraussichtlich bis Ende Mai dauern. In Wiefels wird der Müll zwischengelagert und dann in Bremen, Hamburg, Brunsbüttel und Kassel entsorgt oder wiederaufbereitet.
Ein Containerschiff mit den giftigen Chemikalien aus dem Libanon war am vergangenen Wochenende in Wilhelmshaven angekommen. Deutsche Experten hatten die Chemikalien im Hafen von Beirut geborgen, wo es im August 2020 zu einer verheerenden Explosion gekommen war.
Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) hatte am Dienstag im Bayerischen Rundfunk das weitere Vorgehen beschrieben: «Die Container werden geöffnet, die Materialien werden je nach Behandlungsanlage dann vorbereitet und werden dann logistisch entsprechend nach Bremen oder Brunsbüttel oder nach Hamburg transportiert.» Die Entsorgung der Abfälle, unter anderem Lack- und Farbschlämme, Säuren, Spraydosen und Sperrmüll, soll demnach insgesamt zwei Monate dauern.
Eine Bürgerinitiative sieht die Abfallentsorgung in der Region mit Sorge. Anwohner befürchten, dass der Umschlagort in Wiefels dauerhaft in die Behandlung ähnlicher Abfälle eingebunden werden könnte. Lies entgegnete in dem BR-Interview, die Stoffe seien «sauber verpackt» und kontrolliert worden, «so dass also der Transport kein Risiko darstellt und auch die weitere Verarbeitung kein Risiko darstellt». Die mit dem Transport und der Verarbeitung beauftragten Firmen seien zertifiziert und würden von den Behörden überprüft.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH