Mehr als 13.000 Hektar insektenfreundliche Blühflächen

19. Mai 2021 ©
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Dresden (dpa/sn) - Bunte Blumen für Insekten: Auf und an Sachsens Feldern gibt es mehr als 13.000 Hektar Blühflächen, die der Artenvielfalt dienen sollen.
Nach Angaben des Umweltministeriums haben Landwirte im Rahmen verschiedener Förderprojekte im vergangenen Jahr allein mehr als 11.000 ein- und mehrjährige Blühflächen beantragt. Hinzu kommen rund 1800 Hektar für eine einjährige Bienenweide - also Flächen mit Pflanzen, die gezielt Nahrung für Bienen bieten soll. Für eine Fläche von 268 Hektar wurde eine mehrjährige Bienenweide beantragt.
Auch für dieses Jahr rechnet das Umweltministerium mit ähnlichen Flächen an insektenfreundlichen Flächen in der Landwirtschaft. Erstmals können sich Landwirte in diesem Jahr unter dem Motto «Insektenschutz und Artenvielfalt» mehrjährige Blühstreifen oder Brachstreifen am Feldrand fördern lassen. Zahlreiche Nachfragen ließen auf reges Interesse an diesem Angebot schließen, so ein Sprecher. Genaue Zahlen liegen aber noch nicht vor.
Betriebe und andere Bewirtschafter von Ackerflächen bekommen Geld, wenn sie Blüh- oder Brachestreifen auf Ackerrändern anlegen oder die Mahd schonender und damit «insektenfreundlich» machen. Dafür stehen in diesem Jahr 2,2 Millionen Euro bereit. Ein Teil des Geldes stammt vom Bund. Die Regierung mit dem grünen Umweltminister Wolfram Günther hat es sich zum Ziel gesetzt, die Insektenvielfalt in Sachsen zu fördern - dafür sieht der Koalitionsvertrag ein eigenes Handlungskonzept vor. Unter anderem sollen dafür die Renaturierung von Wiesen, Baum- und Strauchpflanzungen sowie die Gebäudebegrünung gefördert werden.
Mit Blick auf den Weltbienentag an diesem Donnerstag hatte der Umweltschutzverband BUND Sachsen mehr Anstrengung gefordert, um etwa die Wildbienen besser zu schützen. Den Angaben zufolge sind von den 407 Wildbienenarten in Sachsen laut Roter Liste 287 Arten - also mehr als 70 Prozent - als ausgestorben oder gefährdet eingestuft. Der BUND fordert daher unter anderem den Anteil ökologischer Landwirtschaft von derzeit 6,3 Prozent bis 2025 auf 20 Prozent zu erhöhen, weniger Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft sowie mehr Hecken, blütenreiche Feldraine und kleine Gewässer.
Laut Naturschutzbund Nabu fehlen in der Agrarlandschaft die erforderlichen Lebensräume für Wildbienen mittlerweile nahezu vollständig. In Siedlungen mit Grün- und Gartenanlagen «mit einem fragwürdigen Pflegeideal» sehe es oft nicht viel besser aus, so Wildbienenexperte Andreas Hurtig. Jeder könne helfen, für die Bienen ein lebenswertes Umfeld zu schaffen. «Das geht im Garten ganz einfach», so Hurtig - etwa mit Totholz, Trockenmauern, Lehmwänden und auch verwilderten Ecken. Pflanzen wie Löwenzahn, Wegmalve, Taubnessel und Hahnenfuß könnten der Wildbiene Nahrung bieten. Zudem empfiehlt der Nabu, immer nur einen Teil des Gartens zu mähen. «Tabula rasa nimmt vielen Insektenarten schlagartig ihre Lebensgrundlage.»
© dpa-infocom, dpa:210519-99-661682/4
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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