Mehr als 100 insektenfreundliche Blühflächen
19. Mai 2021
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19. Mai 2021
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Erfurt/Jena (dpa/th) - Seit dem Start des Projekts «Wilde Inseln» des Naturschutzbund Deutschland (Nabu) vor rund einem Jahr sind in Thüringen mehr als 100 Flächen mit einer Plakette als «verwildert» ausgezeichnet worden.
«Eine wildblühende Wiese, die selten gemäht wird, kann auch für viele Wildbienenarten ein gutes Nahrungsangebot und geeignete Lebensräume bieten», sagte der Koordinator des Projektes Wilde Inseln, Friedhelm Petzke, am Mittwoch in Jena. Mit Blick auf den Weltbienentag an diesem Donnerstag wünschte er sich für die Zukunft noch mehr solcher Inseln, um die vom Aussterben bedrohten Wildbienen besser zu schützen.
Insgesamt 189 der bis zu 416 Wildbienenarten in Thüringen sind nach Angaben des Thüringer Umweltministeriums gefährdet, stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht; 43 Arten sind bereits ausgestorben oder verschollen. «Gerade Wildbienen sind sehr wichtig für unsere biologische Vielfalt», sagte Ministerin Anja Siegesmund (Grüne). Wild- und Honigbienen bestäubten mehr als 75 Prozent aller Nutz- und Kulturpflanzen in Europa. «Mit kleinen und großen gesunden Blühflächen drehen wir das gemeinsam», so Siegesmund weiter.
Auch der Nabu Thüringen geht davon aus, dass jeder und jede etwas für Wildbienen tun kann. «Jede kleine Maßnahme kann helfen», sagte Petzke. «Einige Arten wie zum Beispiel die Blaue Holzbiene nisten auch in Totholz. Deshalb ist es sinnvoll, auch einige alte Holzstämme im Garten als Wilde Insel zu belassen.»
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 20. Mai als Weltbienentag ausgerufen. Damit unterstreicht die Weltgemeinschaft die Bedeutung der Bienen - auch der Wildbienen- für die Menschen.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH