Bürgerinitiative enttäuscht über Studie zu Rheinbrücke

19. Mai 2021 ©
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Ingelheim (dpa/lrs) - Vier Jahre nach einem Bürgerbegehren für eine Rheinquerung bei Bingen hat sich die Bürgerinitiative für ein solches Projekt enttäuscht über die jetzt vorgelegte Machbarkeitsstudie gezeigt.
«Das ist nicht das, wofür wir uns damals im Bürgerbegehren entschieden haben», sagte am Mittwoch der Mitinitiator der Bürgerinitiative für eine Rheinquerung, Hasso Mansfeld. Er sprach von einem «Schmalspurgutachten, das im wesentlichen Verhinderungsgründe vorbringt und alternative Standorte oder den Bau eines Tunnels gar nicht untersucht hat».
Die Machbarkeitsstudie hat nach Angaben der Kreisverwaltung Mainz-Bingen die naturschutzrechtlichen Vorgaben aus einer bereits 2005 vorgelegten Studie neu untersucht. «Die Hürden für den Bau der Rheinbrücke sind hoch», erklärte Landrätin Dorothea Schäfer (CDU) am Dienstag. Ob nun im weiteren Verlauf ein Raumordnungsverfahren eingeleitet werde, müsse der Kreistag entscheiden. Die Studie macht auf die Gefahren für den Artenschutz der Rheinauen bei Bingen-Gaulsheim aufmerksam. Von einem Brückenbau wären vom Aussterben bedrohte Arten wie Flussregenpfeifer, Kiebitz oder Schilfrohrsänger betroffen. Zugleich heißt es, die Verkehrsentwicklung in der Region zeige «keine nennenswerten strukturbedingten Verkehrszunahmen».
Die Initiative für ein Bürgerbegehren mit dem Ziel einer Machbarkeitsstudie für eine Rheinbrücke bei Bingen sammelte bis zum Frühjahr 2017 mehr als 8200 Unterschriften für einen Bürgerentscheid. Die Abstimmung kam aber nicht zustande, weil sich dann auch der Kreistag dafür aussprach - nachdem er sich zuvor mehrheitlich dagegen gewandt hatte.
© dpa-infocom, dpa:210519-99-658579/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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