Thüringer erkranken häufiger an Lungenkrankheit COPD
18. Mai 2021
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18. Mai 2021
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Erfurt (dpa/th) - Atemnot, Husten, Auswurf: In Thüringen sind im deutschlandweiten Vergleich überdurchschnittlich viele Menschen an der chronischen Lungenkrankheit COPD erkrankt.
Wie aus am Dienstag veröffentlichten Zahlen des Gesundheitsatlasses der AOK Plus für das Jahr 2019 hervorgeht, waren insgesamt 8 Prozent der Bevölkerung ab 40 Jahren von COPD betroffen. Rund 107 000 COPD-Patienten und -Patientinnen ab 40 Jahren gab es demnach im Land insgesamt. Nach den Ergebnissen des Gesundheitsatlasses gab es in ganz Deutschland in der Bevölkerung ab 40 Jahren insgesamt 3,4 Millionen Erkrankte (7,1 Prozent).
COPD ist laut AOK eine chronische Lungenkrankheit, bei der eine Verengung der Atemwege vorliegt. Risikofaktoren sind demnach unter anderem eingeatmete Emissionen oder Rauchen. Bei COPD-Erkrankten scheine der Verlauf der Covid-19-Erkrankung schwerer zu sein, teilte die AOK mit. Die Wahrscheinlichkeit, an COPD zu erkranken, steigt den Angaben zufolge bis zu einem gewissen Maß mit dem Alter.
Innerhalb Thüringens zeigen sich laut AOK beim Anteil der COPD-Patienten deutliche Unterschiede: Am niedrigsten liegt er demnach in Jena (5,9 Prozent), am höchsten in Saalfeld-Rudolstadt (10,5 Prozent). Am häufigsten tritt COPD in Thüringen bei Männern in der Altersgruppe von 65 bis 69 Jahren auf, bei Frauen zwischen 75 und 79 Jahren. Wie die AOK mitteilte, sei Schätzungen zufolge «aufgrund der demografischen Veränderungen davon auszugehen, dass die Fallzahlen bis zum Jahr 2050 weiter steigen werden». Die Daten wurden auf Basis der AOK-Leistungsdaten des Jahres 2019 erhoben. In Thüringen mit 2,1 Millionen Einwohnern sind rund 980 000 Menschen AOK-Versicherte.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH