Von Angern für mehr Respekt und Anerkennung für Ostdeutsche
17. Mai 2021
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17. Mai 2021
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Magdeburg (dpa/sa) - Linken-Spitzenkandidatin Eva von Angern hat mehr Anerkennung und bessere Aufstiegschancen für Ostdeutsche gefordert.
Die Menschen aus Ostdeutschland und Sachsen-Anhalt seien «ebenso hoch qualifiziert, ebenso vielfältig ausgebildet wie in den übrigen Bundesländern», sagte von Angern am Montag in einer Rede zu 30 Jahren Wiedervereinigung in Magdeburg. Dennoch würden ihnen oft gute Löhne, gute Karrieren, Respekt und Anerkennung verwehrt. «Es gibt dafür weder formal noch moralisch eine Rechtfertigung», sagte von Angern.
Nicht nur in den Führungsetagen seien Menschen mit ostdeutschen Biografien unterrepräsentiert, sie würden auch im öffentlichen Andenken zu wenig berücksichtigt, kritisierte die Politikerin. So sei in Magdeburg etwa kein Ort nach dem Magdeburger Schauspieler Rolf Herricht benannt. «Dafür gibt's einen Konrad-Adenauer-Platz, einen Willy-Brandt-Platz - ich bin mir nicht mal sicher, ob sie jemals in Magdeburg waren.»
Große Persönlichkeiten aus DDR-Zeiten wie der erste deutsche Kosmonaut Siegmund Jähn oder Rennradfahrer Täve Schur bekämen nicht die Anerkennung, die sie verdienten. Viele Menschen in Sachsen-Anhalt würden aber ihr eigenes Leben mit diesen Persönlichkeiten verbinden. Ihre geringe Sichtbarkeit würden daher viele als «Respektlosigkeit gegenüber der eigenen Lebensleistung» wahrnehmen.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH