Dynamo Dresden glückt Wiederaufstieg dank 4:0 gegen München

16. Mai 2021 ©
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Dresden (dpa) - Überschattet von Ausschreitungen seiner Fans außerhalb des Stadions ist Dynamo Dresden zum vierten Mal nach 2004, 2011 und 2016 in die 2.
Fußball-Bundesliga aufgestiegen. Ein 4:0 (2:0) am Sonntag gegen Türkgücü München reichte, um die Rückkehr ins Bundesliga-Unterhaus perfekt zu machen. Damit korrigierten die Elbestädter sofort den Betriebsunfall aus dem Vorjahr. Christoph Daferner hatte Dresden schon nach 15 Minuten in Führung gebracht, ehe Ransford-Yeboah Königsdörffer (27.) für die Vorentscheidung sorgte. Nach dem Wechsel trafen Heinz Mörschel (62.) und Panagiotis Vlachidimos (90.) zum Endstand.
Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Becker, der vor der Saison eigentlich einen Zweijahresplan ausgab, hat somit Planungssicherheit für die kommende Spielzeit. Ganz oben auf seiner Liste steht die Personalie des Trainers. Denn Aufstiegs-Coach Alexander Schmidt besitzt keinen Vertrag über den 30. Juni hinaus. Der 52-Jährige übernahm erst Ende April von Markus Kauczinski, dem man nach dem zwischenzeitlichen Abrutschen auf Platz vier der Tabelle den Aufstieg nicht mehr zutraute.
Dynamo startete nur schwer in die Drittliga-Saison, schaffte nur ein Sieg in den ersten drei Spielen. Nach dem neunten Spieltag war Dresden nur Tabellenachter. Doch zum Abschluss der Hinrunde grüßte Dynamo von der Spitze. Trotz Rückschläge mit mehrfacher Quarantäne fürs Team hielt der Club lange diese Position. Doch nach vier sieglosen Spielen handelte der Verein und trennte sich von Kauczinski. Schmidt brachte das Team wieder auf Kurs. Nach dem Saisonendspurt kommt Becker an Schmidt daher nur noch schwer vorbei.
«Wenn alles gut läuft, ist alles möglich», hatte Becker vor wenigen Wochen bei der Vorstellung des neuen Trainers erklärt. Über diese Spielzeit hinaus gab es bisher jedoch kein Bekenntnis.
Größtenteils bleibt der Dynamo-Kader so zusammen, denn Becker hat vor der Saison einen komplett neuen Kader mit Perspektive aufgebaut. «Dem Großteil von ihnen würden wir auch in der 2. Bundesliga das Vertrauen schenken, weil wir von ihnen total überzeugt sind», erklärte er zuletzt. Gleichzeitig kündigte der Geschäftsführer punktuelle Verstärkungen an.
Noch vor dem Anpfiff hatte die Polizei das Umfeld des Stadions großflächig abgesichert, da Polizei und Stadt einen Massenandrang von Fans vor dem Stadion befürchtete. Obwohl der Verein im Vorfeld genau wie Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) an die Anhänger appellierte, nicht zum Stadion zu kommen und zu Hause zu bleiben, versammelten sich noch vor Beginn der Partie hunderte von Fans um die Spielstätte. Die Polizei sprach nach dpa-Informationen zu diesem Zeitpunkt von einer «noch nicht angespannten Lage». Vereinzelte Anhänger zündeten anfangs Pyrotechnik. Ab der 70. Minute eskalierte die Situation um das Dresdner Stadion. Anhänger des Vereins attackierten die Polizei mit Pyrotechnik und versuchten die Absperrungen mit Gewalt zu durchbrechen. Die Beamten fuhren Wasserwerfer auf und setzten Tränengas ein.
© dpa-infocom, dpa:210516-99-619913/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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