Impfdrängler und gefälschte Impfausweise zunehmendes Problem

16. Mai 2021 ©
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Fulda/Frankfurt (dpa/lhe) - Für Genesene und vollständig Geimpfte sind die Corona-Regeln bundesweit gelockert.
Die Kehrseite der Medaille sind zunehmende Berichte über Impfwillige, die sich unberechtigt und teils mit falschen Angaben eine vorzeitige Impfung verschaffen wollen. Allein im Landkreis Fulda ist das in mehr als einem Dutzend Fällen offenbar gelungen.
Nachdem Vorwürfe laut wurden, es seien im dortigen Impfzentrum Personen geimpft worden, obgleich diese nicht der ersten Priorisierungsgruppe angehörten, hatte der Landkreis nach eigenen Angaben eine Impfliste mit 8700 Personen ausgewertet. «In 61 Fällen wurden weitere Recherchen zur Impfberechtigung unternommen und diese zum überwiegenden Teil festgestellt. In 14 Fällen sieht die Revision eine Impfberechtigung als zweifelhaft an», teilte die Pressestelle mit.
Der Landkreis kündigte an, der Prüfbericht werde an die Staatsanwaltschaft Fulda übergeben. Denn die Corona-Impfverordnung sieht keine Möglichkeiten für Ordnungswidrigkeitsverfahren vor. «Ob strafrechtlich relevantes Verhalten vorliegt, kann nur die Staatsanwaltschaft feststellen.»
Weitere Impfzentren in Hessen berichten von Einzelfällen, in denen Menschen versuchten, sich mit falschen Angaben beim Impfen vorzudrängeln. «Selten aber regelmäßig kommt es vor, dass Menschen im Impfzentrum ohne aktuelle Impfberechtigung geimpft werden wollen», sagte etwa eine Pressesprecherin der Stadt Frankfurt. Die Stadt Kassel teilt mit, es gebe vereinzelt Personen, die aufgrund einer fehlerhaften Impfpriorisierung einen Impftermin bekommen hätten und denen die Impfung dann verweigert werden musste. Auch die Stadt Darmstadt berichtet von «einigen wenigen Einzelfällen». Im Impfzentrum des Landkreises Gießen kam es nach eigenen Angaben bislang nur zu einem Versuch.
Ein weiteres Problem stellen gefälschte Impfpässe dar. So war etwa der Betreiber des Frankfurter Impfzentrums im April darauf aufmerksam geworden, dass im Internet gefälschte Impfausweise angeboten wurden, die angeblich im Frankfurter Impfzentrum ausgestellt wurden. «Die Angelegenheit wurde daraufhin direkt beim Polizeipräsidium Frankfurt angezeigt», teilte eine Sprecherin der Stadt mit. In Gießen, Fulda, Darmstadt und Kassel sind bislang nach Angaben der jeweiligen Pressestellen keine gefälschten Impfausweise im Umlauf. Das Landeskriminalamt (LKA) bestätigte aber, dass der hessischen Polizei vereinzelte Fälle bekannt sind.
Den Pässen mangele es an allgemeingültigen und einheitlichen Sicherheitsmerkmalen, moniert das LKA. Die Erstellung einer Fälschung sei leicht, da Blanko-Impfpässe auf einschlägigen Online-Verkaufsplattformen bereits für wenige Euro zu erwerben seien. «Dazu benötigt man noch einen Stempel und Klebeetiketts, die ebenfalls leicht zu fälschen oder zu entwenden sind», erläuterte ein Sprecher. Das LKA warnt davor, Impfpässe auf sozialen Netzwerken zu posten, da man den Fälschern dadurch die Arbeit vereinfache.
© dpa-infocom, dpa:210516-99-615635/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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