Thüringen verstärkt Schutz jüdischer Einrichtungen

12. Mai 2021 ©
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Erfurt (dpa/th) - Angesichts des Konfliktes zwischen Israelis und Palästinensern verstärkt Thüringen seine Schutzmaßnahmen für jüdische Einrichtungen im Freistaat.
Es gebe bereits Gewaltaufrufe gegen Jüdinnen und Juden im Internet, sagte Innenminister Georg Maier (SPD) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. «Wir beobachten die Lage sehr genau.» Der Verfassungsschutz suche nach entsprechenden Gewaltaufrufen. Maier sprach von einer aufgeheizten Stimmung. Teils werde dazu aufgerufen, die Palästinenser zu unterstützen, indem in Europa Juden oder jüdische Einrichtungen angegriffen werden sollen.
«Man kennt ja die Gefährder, die man sowieso im Blick hat, aber man muss darüber hinaus natürlich auch andere Aufrufe in den Blick nehmen, um herauszufinden, was dahinter steckt», sagte Maier. Es sei auch nicht ausgeschlossen, dass sich in dieser Situation Einzeltäter berufen fühlten, aktiv zu werden.
In der Nacht zum Mittwoch waren vor Synagogen in Münster und Bonn israelische Flaggen angezündet worden. Thüringens Antisemitismusbeauftragter Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) zeigte sich besorgt. «Die Attacken gegen jüdische Einrichtungen sind unerträglich», sagte Hoff. Er habe bereits Kontakt mit dem Landesrabbiner und dem Vorsitzenden der jüdischen Landesgemeinde aufgenommen und sich zur aktuellen Situation ausgetauscht - auch mit Blick auf die Gottesdienste am Schabbat und zum Feiertag Schawuot.
© dpa-infocom, dpa:210512-99-572200/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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