Kulturrat Brandenburg dringt auf weitere Öffnungen

12. Mai 2021 ©
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Wildau (dpa/bb) - Die Kulturschaffenden in Brandenburg halten über die Corona-Lockerungen vor Pfingsten hinaus weitere Lockerungen für notwendig.
«Natürlich sehnen alle Kulturschaffenden weitere Öffnungen herbei, die den Live-Kontakt, den unmittelbaren Austausch mit dem Publikum wieder ermöglichen. Open-Air-Angebote - selbst vor kleinerem Publikum mit 50 bis 100 Gästen - sind in diesem Zusammenhang ein willkommener erster Schritt», sagte die Sprecherin des Kulturrats Brandenburg, Julia Diebel, der Deutschen Presse-Agentur. Dabei könne auf vorliegende Hygienekonzepte zurückgegriffen werden. «Dennoch kann dies nur ein erster Schritt sein.»
Der Schritt wirft nach Ansicht des Kulturrats Fragen zum Beispiel nach der Finanzierung auf. «Kleine beziehungsweise begrenzte Veranstaltungen sind in der Regel nicht kostendeckend durchzuführen. Ein wirtschaftlicher Ausgleich muss erfolgen, damit unter anderem Gagen und Honorare für freie Kräfte in angemessener Höhe gezahlt werden können», sagte Diebel. Vermehrte Open-Air-Veranstaltungen stießen zum Beispiel in Wohngebieten nicht immer auf Verständnis, was eine wohlwollende Kooperation auch mit den zuständigen Behörden unabdingbar mache.
«Wichtig sind aber ebenfalls belastbare Konzepte für Indoor-Veranstaltungen - und zwar nicht nur für den Sommer, sondern darüber hinaus», forderte die Sprecherin. Planbarkeit sei angesichts von Buchungsvorläufen und Vorverkaufszeiträumen das entscheidende Stichwort. Die Branche habe auf detaillierte konkrete Vorgaben für Grundanforderungen und Obergrenzen händeringend gewartet. Dabei gehe es um die konkreten Bedingungen für Veranstaltungen und um technische Lösungen für Einlasskontrollen.
Die Sprecherin verwies auf Vorschläge von Anbietern in Brandenburg sowie auf Erfahrungen aus Pilot- und Modellprojekten anderer Länder wie Schleswig-Holstein oder Berlin. «Modellprojekte in Brandenburg unter wissenschaftlicher Begleitung sollten daher nicht testen, was bereits getestet wurde, sondern neue Szenarien ins Auge fassen und Mehrwerte schaffen, die auch für eine Post-Corona-Zeit noch Gültigkeit behalten», sagte Diebel. Berlin hatte Modellprojekte für Kultur und Sport mit Zuschauern Ende März zunächst gestoppt.
Brandenburg lässt ab 21. Mai Theater, Konzerte und Kino im Freien bis 100 Teilnehmer und unter Bedingungen zu, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis oder der kreisfreien Stadt stabil unter 100 liegt. Im Kulturrat sind Verbände, Institutionen und Privatpersonen der Kultur und der Künste zusammengeschlossen.
© dpa-infocom, dpa:210512-99-563932/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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