Mehr Wachsamkeit bei Angriffen auf Gedenkkultur

8. Mai 2021 ©
8. Mai 2021 ©
Celle (dpa/lni) - Anlässlich des Gedenkens zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa hat die Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten zu mehr Wachsamkeit gegenüber Angriffen auf die Erinnerungskultur aufgerufen.
«Angriffe auf die deutsche Gedenkkultur sind ein zentrales Element demokratiefeindlicher, rechtspopulistischer und -extremer Bestrebungen», sagte Geschäftsführerin Elke Gryglewski. Es handele sich dabei immer auch um Angriffe auf die Demokratie.
In mehreren niedersächsischen Städten wie Braunschweig, Moringen, Bergen-Belsen und Nienburg habe es in letzter Zeit Angriffe auf Gedenkorte an die Opfer des Nationalsozialismus gegeben. Für die Gedenkstättenleiterin Gryglewski zeigen diese, dass die Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit und die Arbeit der Gedenkstätten seit einiger Zeit von politisch rechts orientierten Gruppen zunehmend offener und aggressiver infrage gestellt werden.
Die Forderung der Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten lautet, der Veränderung des gesellschaftlichen Klimas und der Radikalisierung der politischen Auseinandersetzung durch Rechtspopulismus und -extremismus klar entgegenzutreten und die Gefahren deutlich zu benennen. Am 8. Mai gibt es vielerorts in Deutschland Gedenkveranstaltungen an das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung von der NS-Gewaltherrschaft durch die Alliierten.
In Salzgitter will ein Bündnis zum Tag der Befreiung ein Zeichen gegen Rassismus, Faschismus und Krieg setzen. «Am Samstag wollen wir im Bereich der Fußgängerzone von Lebenstedt und dem Salzgittersee rechte Aufkleber entfernen», kündigte Frank Raabe-Lindemann von der IG Metall an. In Salzgitter ist es dem Bündnis zufolge in den vergangenen Wochen vermehrt zu rechten Schmierereien gekommen. Zahlreiche Sprüh-Attacken und verfassungsfeindliche Aufkleber an zentralen und belebten Orten in Lebenstedt seien gemeldet worden.
In Eschede hat das Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus zur einer Demo am Nachmittag aufgerufen. In mehreren Reden soll dabei an die Opfer des NS-Regimes erinnert werden. Mitte April hatten in Bergen-Belsen rund 150 Menschen der Befreiung des Konzentrationslagers vor rund 76 Jahren gedacht.
© dpa-infocom, dpa:210508-99-515885/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Das könnte Sie auch interessieren ...

expand_less