Ministerin will Wasserstofferzeugung aus Ökostrom
7. Mai 2021
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7. Mai 2021
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Erfurt (dpa/th) - Thüringen setzt nach Angaben von Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) auf die Wasserstofferzeugung allein mit Hilfe erneuerbaren Energien.
Nur «grüner Wasserstoff» als Energieträger für die Industrie oder als Treibstoff für Fahrzeuge sei ein Beitrag zum Klimaschutz, sagte Siegesmund am Freitag im Landtag in Erfurt. Das setze voraus, dass der Freistaat die Produktion von Öko-Energie deutlich erhöhe. Bisher ist die Produktion von Wasserstoff sehr energieintensiv.
«Gegenwärtig beträgt der Anteil der erneuerbaren Energien am Thüringer Nettostromverbrauch etwa 50 Prozent. Es braucht also mehr und nicht weniger erneuerbare Energien, wenn wir den grünen Wasserstoff vor Ort produzieren wollen», sagte Siegesmund. Die Ministerin verlangte, dass der Bund die Regeln ändere, um Investitionen in Wasserstofftechnik attraktiv zu machen. «Die Umlagen-Befreiung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz muss dringend kommen.» Der Bund habe das angekündigt, bisher aber nicht gehandelt.
Die CDU-Fraktion hatte den Bericht der Landesregierung zur Thüringer Wasserstoffstrategie verlangt. Sie stellte eine Reihe von Forderungen wie eine engere Zusammenarbeit mit den Nachbarn Sachsen und Sachsen-Anhalt oder den Aufbau eines Thüringer Anwendungszentrums für Wasserstofftechnologien auf. Der CDU-Antrag, der nicht allein auf die Produktion von grünem Wasserstoff zielt, soll weiter unter anderem im Umweltausschuss des Landtags beraten werden. Auch andere Fraktionen bezeichneten Wasserstoff als wichtigen Teil der Energiewende.
Laut Siegesmund gibt es in Thüringen erste Testprojekte, wie einen Wasserstoffzug auf einer nicht elektrifizierten Bahnstrecke im Schwarzatal in Ostthüringen. Eine Bedarfsanalyse zeige, dass Wasserstoff in energieintensiven Energiezweigen wie Glas-, Keramik- und Stahlproduktion sowie bei Schwerlastfahrzeugen oder Bussen und Bahnen infrage komme.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH