Ermittlungen noch nicht beendet
5. Mai 2021
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5. Mai 2021
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Frankfurt/Main (dpa) - Nach der Festnahme des mutmaßlichen Verfassers der «NSU 2.0»-Drohschreiben sind die Ermittlungen nach Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft keineswegs abgeschlossen.
«Es gibt weitere offene Fragen», betonte Albrecht Schreiber, der Leiter der Behörde, am Mittwoch bei der Vorstellung der bisherigen Erkenntnisse. Dabei gehe es insbesondere um die Frage, wie der am Montagabend festgenommene 53 Jahre alte Mann aus Berlin sich die Daten mit den Adressen seiner Opfer verschafft habe. Auch ob er eventuell Helfer oder Mittäter gehabt habe, müsse untersucht werden: «Wir sind nicht am Ende.»
Nach «aktuellem Wissenstand» deute nichts auf die Beteiligung von Polizeibeamten an den Drohschreiben hin, sagte Hanspeter Mener, der im vergangenen Jahr als Sonderermittler die Ermittlungen übernommen hatte. Wie der Mann, der seit mehreren Jahren arbeitslos war und nach eigenen Angaben eine Ausbildung im IT-Bereich habe, an die Adresse der Empfänger der Drohschreiben kam, müsse noch geklärt werden. Die Hypothese gehe von erfolgreichem «social engineering» des Verdächtigen aus, der sich erfolgreich als Polizist oder Behördenmitarbeiter ausgegeben haben könnte.
Die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Basay-Yildiz hatte im August 2018 Todesdrohungen gegen sich und ihre Familie erhalten. Das Schreiben war mit «NSU 2.0» unterzeichnet gewesen. Im Prozess gegen die rechtsextreme Terrorzelle NSU hatte die Juristin als Nebenklagevertreterin Angehörige von Opfern der Mordserie vertreten. Später gingen auch Drohschreiben an andere Politikerinnen und Personen des öffentlichen Lebens.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH