Publizistin Carolin Emcke erhält Carl-von-Ossietzky-Preis

4. Mai 2021 ©
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Oldenburg (dpa) - Für ihren Einsatz gegen Hass und Ausgrenzung ist die Autorin Carolin Emcke am Dienstag in Oldenburg mit dem Carl-von-Ossietzky-Preis ausgezeichnet worden.
Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) überreichte ihr den mit 10 000 Euro dotierten Preis und würdigte die in Berlin lebende Publizistin als außergewöhnlich starke und mutige Persönlichkeit. Die Jury verwies auf Emckes Einsatz gegen offene und versteckte Gewalt. «Sie lässt sich nicht einschüchtern, sondern mischt sich in den gesellschaftlichen Diskurs ein als kritische, intellektuelle Stimme gegen Hetze, Rassismus und Antisemitismus.» Wegen der Corona-Pandemie wurde die Verleihung im kleinen Kreis organisiert, wie die Stadt mitteilte.
Die 53-Jährige, die als Kriegsreporterin, Essayistin und literarische Philosophin bekannt ist, betonte laut Redemanuskript die Notwendigkeit, sich mit der NS-Vergangenheit auseinanderzusetzen. Die historische Erinnerung an Auschwitz dürfe uns nicht abstumpfen für die Gegenwart, «sondern sie muss uns wach halten, damit wir die Spuren der Missachtung und Ausgrenzung nicht immer nur woanders, in einem Gestern, an der Peripherie, sondern heute, bei uns, in der Mitte der Gesellschaft erkennen.»
Die Stadt Oldenburg vergibt die Auszeichnung alle zwei Jahre, um an den Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky (1889-1938) zu erinnern. Der Preis würdigt Menschen, die sich in herausragender Weise mit dem Leben und Werk Carl von Ossietzkys, dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus und der demokratischen Tradition und Gegenwart in Deutschland befassen.
© dpa-infocom, dpa:210504-99-465995/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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